Start KulturBlog „The Base“: Danke, guat woas!

„The Base“: Danke, guat woas!

The Base. Foto: Marija Kanizaj

Wenn schlanke zwanzig Jahre ausreichen, um eine Band als Urgestein bezeichnen zu können, dann kann man „The Base“ getrost als ein solches beschreiben. Denn schon seit 1989 rocken die drei Steirer Keller & Co. in ganz Europa. Am 21.12.2015 führte sie ihre Reise ins „Fish & Gigs“, wo sie beweisen konnten, wie wenig es manchmal braucht, um für richtig große Stimmung zu sorgen.

Ein Abriss

Von „The Base“ hat jeder schon einmal was gehört! Ein echtes Erlebnis. Vor allem, wenn sie nicht aus den Wohnzimmerboxen wummern, sondern live aufspielen: Da spulen die drei nämlich ein Programm ab, das jede „Couch-Potatoe“ schneller weich werden lässt als ein Kelomat. Raue Stimme, sanfte Beats oder umgekehrt. Oder überhaupt ganz anders. „The Base“ versteht es, zu überraschen und ihr Publikum einzulullen. Aber nicht mit kleinen Komplimenten und musikalischen Gefälligkeiten, sondern mit richtig saftigem und fleischigem Sulz. Der Vergleich mit einem richtig g’schmackigen Verhackertbrot liegt auf der Zunge, wenn man sich beispielsweise an ihren letzten Auftritt am 21.12. im „Fish & Gigs“ in Ligist erinnert. Zum Schwach-Werden, dieses körnig-schmierige musikalische Kalorienhighlight. Da kann am Ende sogar die feinkomponierte Marzipantorte am Nachbartisch einpacken.

base 2 (Medium)Mehr geht nicht. Echt nicht?

„Norbert Wally (guit, voc), Albrecht Klinger (bass) und Karlheinz Miklin jr. (drums) sind im  hiesigen Rock’n’Roll die ungekrönten Könige der Falschspieler: ein Ass nach dem anderen schütteln die Grazer hier lässig aus dem Ärmel – und gewinnen die Partie auf ganzer Linie“, schreibt Konkord über das aktuelle Album der Band. „Where is my weather“ heißt es und ist ein weiterer Beweis für die unbändige Leidenschaft und die Genialität der Grazer Truppe, die schon seit 1989 mit immer neuen musikalischen Wundern aufwartet. Jeder, der die Band nicht kennt, mag sich von so viel Euphorie vielleicht vor den Kopf gestoßen fühlen. Hilft aber nichts. Denn jeder der im Gegensatz dazu schon einmal miterleben durfte, wie „The Base“ krachen können, wird sich genau dieser Euphorie nur schwer erwehren können. (Wenige Ausnahmen aufgrund des Objektivitätsklischees ausgenommen.)

„Da will ich hin!“

Zum Glück geizen die drei leidenschaftlichen Musikanten nicht mit ihren Reizen und legen nach ihrem Gig in Ligist bereits am 5.1. mit einem Heimspiel im Grazer Scherbenkeller nach. Dafür gilt erfahrungsgemäß: schnell sein. First come, first serve. Wer zuletzt kommt, verpasst das Beste. Der frühe Vogel fängt den Wurm. Und was einem sonst noch einfällt, wenn es darum geht, auf reges Interesse an einem Act hinzuweisen, der altgesottenen Groupies und angehende Fans gleichermaßen zu verzaubern weiß. Aber eben nur solange sie Platz finden!

Text: Barbara Jernej