Start Kunst & Kultur InTaKT-Festival: Inclusic – let’s make music!

InTaKT-Festival: Inclusic – let’s make music!

Nach einer fulminanten ersten Ausgabe im letzten Jahr, fand das InTaKT-Festival Mitte November diesen Jahres eine erfolgreiche Fortführung. Im Rahmen des inklusiven Tanz-, Kultur- und Theaterfestival hatte auch eine besondere, in Graz gegründete Band ihren ersten Auftritt.

Das inklusive Tanz-, Kultur- und Theaterfestival InTaKT ist ein wichtiges Zeichen für ein gemeinsames Miteinander in der Gesellschaft. Egal ob jung oder alt, egal welcher Herkunft, ob mit oder ohne physischer und/oder intellektueller Beeinträchtigung – niemand soll und darf aufgrund verschiedener Merkmale ausgeschlossen werden und jede und jeder die gleichen Chancen erhalten. So auch im kulturellen Bereich, wie das Festival eindrucksvoll unter Beweis stellte. Innerhalb mehrerer vollgefüllter Tage zeigten die Veranstalter ein interessantes Kulturprogramm: Tanz-, Theater- und Filmvorführungen, zahlreiche Workshops und Gespräche und eine Lesung. Das inklusive Festival InTaKT wird initiiert vom gemeinnützigen Verein IKS, der inklusive Kultur- und Sportangebote insbesondere für Kinder und Jugendliche in der Steiermark durchführt.

Karl Frickel, Franz Paier, Nadine Jordis, Katja Riehle, David Formayr, Amirshah Osmani Foto: Thomas Rössler

Wir sprachen mit Karine Seriasat und Mark Staskiewics von der Band „Inclusic“, die als Partner des Festivals einen umjubelten Auftritt im Orpheum Graz hatte.

Was für ein Projekt ist Incusic?

Inclusic ist der Name für eine Band, die das Ziel hat, möglichst inklusiv zu sein. Inclusic verbindet Menschen in ihrer Vielfalt. Jeder der mitmacht, soll seinen Platz in der Band nach seinen Fähigkeiten finden. Gemeinsam entwickeln wir unsere Potenziale. Man muss kein Profi sein, sondern kann auch Musik als Hobby verstehen, um mitzumachen. Aber auch Profimusikerinnen und Musiker, die Lust haben, so ein Projekt zu unterstützen und Teil der Band zu werden, sind willkommen.

Wann und von wem wurde Inclusic gegründet?

Vor kurzem wurde die Band in Kooperation vom Verein Welt ohne Grenzen und dem Wohnverbund Messequartier der Lebenshilfen Soziale Dienste GmbH gegründet. Die Projektleiter (Karine Seriasat , Obfrau Welt ohne Grenzen und Mark Staskiewicz, Leiter des Lebenshilfe-Wohnverbundes und Obfrau-Stellvertreter von Welt ohne Grenzen) brachten sich ein und auch andere Musikerinnen und Musiker kamen dazu. Die erste Initiative kam eigentlich von einem Bewohner der Lebenshilfe, der gerne Musik mit anderen Menschen machen wollte. Mark Staskiewicz kam auf die Idee, in der Nachbarschaft nachzufragen ob es Menschen gibt, die eine Band gründen wollen. Als da nicht gleich genug Interesse kam, schufen zwei Mitarbeiter der Lebenshilfe einen Musikkreis, der dann eben durch die Zusammenarbeit mit Welt ohne Grenzen zu einer Band wurde.

Karine Seriasat, Obfrau des Vereins „Welt ohne Grenzen “ ist Musikleiterin des Projekts „Inclusic: let’s make Music“.
Foto: Thomas Rössler

Was ist das Neue, das Besondere an dieser Band?

Derzeit ist es normal, dass es Bands gibt, in der z.B. Menschen mit Behinderung keinen Platz finden. Diese Band will offen sein. Für Menschen mit und ohne Behinderung, weder die Herkunft, das Alter noch das Geschlecht sind entscheidend, die Verbindung ist die Musik. Es gibt auch Bands wo primär Menschen mit Behinderung und ihre Begleiter spielen. Unsere Band will möglichst inklusiv sein. Das heißt, wir begrenzen unsere Band ganz bewusst nicht auf diese „Zielgruppe“.

Was versteht die Band unter Inklusion?

Inklusion im Zusammenhang mit der Band bedeutet für uns, dass alle Beteiligten einen Platz haben. Wir wollen keinen Applaus, weil z.B. ein Mensch mit Behinderung spielt oder ein Mensch mit Migrationshintergrund steirisch singt. Wir wollen Applaus für unsere Musik. Weil sie gefällt. Ja, unsere Vielfalt darf auch gefallen.

Christoph Kreinbucher, Obmann des Vereins IKS und Mark Staskiewicz, Obmann-Stellvertreter des Vereins „Welt ohne Grenzen „.

Hatte die Band schon einen Auftritt?

Ja, nach intensiven Proben hatten wir einen Auftritt beim inklusiven Bandcontest vom Verein IKS im Orpheum. Mehrere hundert Menschen gaben Applaus und alle Musikerinnen und Musiker hatten riesigen Spaß. Improvisation wird bei der Band groß geschrieben, und so hatte man eine Gastsängerin und auch Tanzeinlagen wurden organisiert.

Was sind eure Zukunftsträume?

Wir wollen Auftritte und Konzert veranstalten. Und es wäre toll, wenn die Band lange besteht und wir tolle Auftritte haben. Und wir würden gerne eine eigene CD aufnehmen. Wir wollen andere Menschen motivieren, auch inklusive Projekte zu initiieren. Wir laden alle ein, teilzuhaben an unserer Entwicklung. Treten Sie in Kontakt, besuchen Sie Auftritte, geben Sie uns Feedback und wenn wir es verdient haben, gerne auch Applaus.

Lena Gutmann (links) ist Sängerin der Band und Begleiterin bei der Lebenshilfe Wohnberbund Messequartier. Foto: Thomas Rössler