Start Kunst & Kultur Ragtime: Große Show um den amerikanischen Traum

Ragtime: Große Show um den amerikanischen Traum

Ragtime in der Oper Graz.

Im Musical „Ragtime“ wird Regisseur Philipp Kochheim das Grazer Opernpublikum zum Swingen bringen. Darin zieht er Parallelen zwischen dem Amerika des frühen 20. Jahrhunderts und der heutigen Zeit.

Text: Julia Braunecker

Anfang des 20. Jahrhunderts treffen in New York unterschiedliche Kulturen aufeinander: Afro-Amerikaner, Weiße aus der Oberschicht und Immigranten aus Osteuropa. Sie alle vereint der amerikanische Traum vom großen Glück. Während es der jüdische Immigrant Taleh schafft, Fuß in der Geschäftswelt zu fassen, sieht sich der Jazzmusiker Coalhouse Walker bald mit der Realität konfrontiert. Er wird zum Opfer von rassistischer Gewalt und landet in der Illegalität. Zwischen den Fronten steht eine Frau, die sich gegen Vorurteile wehrt und sich nach der Liebe sehnt.

Foto: Volker Beinhof

Ragtime ist ein Musical von Stephen ­Flaherty und Lynn Ahrens aus dem Jahr 1996. Es spielt zur Zeit des amerikanischen Wirtschaftsaufschwungs und der Entstehung von Bürger- und Arbeitsrechtsbewegungen. Bereits bei seiner Premiere am Broadway im Jahr 1998 sorgte es für großes Aufsehen. Nach einer umjubelten Aufführungsserie in Braunschweig im Jahr 2015 war die Produktion in der vergangenen Spielzeit am Staatstheater Kassel zu sehen. Im Jänner 2018 erlebt Ragtime in der Inszenierung von Philipp Kochheim seine österreichische Erstaufführung an der Oper Graz.

Foto: Volker Beinhof

Das Musical überzeugt durch seine außergewöhnliche Komplexität: Eine Vielzahl an unterschiedlichen Musikstilen wie Jazz, Klezmer, Cakewalk, zündende Märsche und Balladen verbinden sich zu einem gelungenen Ganzen. Die sozialen und politischen Umbrüche der Zeit spiegeln sich in der Ragtime-Musik wider, die wörtlich übersetzt „zerrissener Takt“ bedeutet. Mathilde Gribot setzt die Musicalsänger mit historisch-stilbewussten Kostümen in Szene und Choreografin Kati Farkas bringt das Harlem-Ensemble zum Tanzen. Eine weitere Besonderheit ist die Bühne von Thomas Gruber, die sekundenschnell die Schauplätze wechseln kann.

Alvin Le-Bass (Coalhouse Walker jr.), OJ Lynch & Gavin-Viano Fabri (Harlem-Ensemble).
Foto: N. Klinger

Premiere & österreichische Erstaufführung: Samstag, 13. Jänner 2018, 19.30 Uhr

Vor der Premiere: Sonntag, 7. Jänner 2018, 11 Uhr, Studiobühne, Moderation: Bernd Krispin

Kostprobe: Dienstag, 9. Jänner 2018, 17.30 Uhr