Start Kunst & Kultur Steiermärkische Sparkasse: Die Kunst der Kooperation

Steiermärkische Sparkasse: Die Kunst der Kooperation

Das 60-jährige Jubiläum feierte der steirische herbst mit der Steiermärkischen Sparkasse als Hauptsponsor. Foto: Wolf Silveri

Seit 120 Jahren zählt die Steiermärkische Sparkasse zu den wichtigsten Sponsoren der steirischen Kunst- und Kulturszene.

Text: Julia Braunecker

Bereits der englische Philosoph Samuel Butler pflegte zu sagen: „Der Geschäftsmann und der Künstler sind wie Materie und Geist. Wir können keinen von beiden ganz rein bekommen ohne Beimischung des anderen.“ In der Steiermärkischen Sparkasse führt die Wirtschaft mit der Kultur bereits seit über einem Jahrhundert eine befruchtende Beziehung. Das Bank­unternehmen gilt als einer der wichtigsten Förderer der steirischen Kulturszene. „Wir kümmern uns nicht nur um das Geldleben unserer Kundschaft, sondern unterstützen auch ausgewählte kulturelle Projekte und den damit verbundenen Kulturgenuss“, erzählt Dr. Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse. „Die soziale Verantwortung ist für die Steiermärkische Sparkasse mehr als nur ein zeitgenössischer Trend“, fügt er hinzu. Er ist davon überzeugt, dass Kunst und Kultur als Identifikationsmerkmal einer Gesellschaft eine bedeutende Rolle spielen. „Den Menschen soll es gut gehen und in dieser Hinsicht spielen kulturelle, soziale und wissenschaftliche Gegebenheiten eine große Rolle. Kultur ist ein extrem wichtiger Faktor, wenn es darum geht, eine Region lebenswert zu machen.“ Renommierte Kulturveranstaltungen sind zudem weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt. So feierte etwa der steirische herbst, das international renommierte Festival für zeitgenössische Kunst, in diesem Jahr seinen 50. Geburtstag. „Als Traditionsbetrieb in der Steiermark sehen wir es als wichtige Aufgabe, Europas renommiertestes Festival für neue Kunst zu begleiten und zu bewahren“, erklärt ­Fabisch.

Vorstandsvorsitzender Dr. Gerhard Fabisch.
Foto: Hinterramskogler

Die Steiermärkische Sparkasse war Jubiläumshauptsponsor des steirischen herbst. Ebenso wie bei der Diagonale und dem Straßenkunstfestival La Strada: Beide Festivals zelebrierten heuer mit der Unterstützung der Steiermärkischen Sparkasse ihr 20-jähriges Bestehen. „Mit diesem Sponsoring unterstreichen wir die bedeutende Rolle der Künstler und der Kunst im öffentlichen Raum. Und schaffen so einen Mehrwert für unsere Gesellschaft. Unvergessliche Inszenierungen vor den Vorhang zu bitten ist uns ein Anliegen und eine Freude gleichermaßen“, stellt Fabisch fest. Durch die Unterstützung von Festivals trage man zu einem lebendigen Dialog in der Gesellschaft bei.

Grundsteine für die Kulturszene

Das kulturelle Engagement der Bank begann vor 159 Jahren, als die Steiermärkische Sparkasse die Verantwortung für die heimische Musikwelt beziehungsweise den steirischen Musikverein übernahm. 1889 ermöglichte sie den Erwerb des Musikvereins-Gymnasiums (ehemals k.k. II. Staatsgymnasium) in der Griesgasse 29 und legte damit den Grundstein für die heutige Universität für Musik und darstellende Kunst. Des Weiteren wurde 1885 der Stefaniensaal von der Sparkasse erbaut, der heute zu den akustisch besten Konzertsälen der Welt gehört. „Den Musikverein und die Steiermärkische Sparkasse verbindet eine historisch gewachsene Beziehung“, betont Fabisch.

Klassische Höhepunkte mit dem Musikverein für Steiermark im Stephaniensaal.

Das Grazer Opernhaus, das zu den schönsten in ganz Europa zählt, verdankt seinen Wirkungskreis ebenfalls der Steiermärkischen Sparkasse. Diese ist nicht nur Hauptsponsor, sondern hat der steirischen Landeshauptstadt das Gebäude im Jahr 1899 geschenkt. Aber auch die Wiedereröffnung des Grazer Schauspielhauses wäre ohne die finanzielle Unterstützung des Geldinstituts nicht möglich gewesen. Neben großen Namen, werden auch zahlreiche kleine Kulturveranstaltungen und Projekte gefördert.

Die Steiermärkische Sparkasse ist Hauptsponsor der Oper Graz. Darüber hinaus war das Gebäude ein Geschenk an die steirische Landeshauptstadt im Jahr 1899.
Foto: Nikola Milatovic

Eine Frage der Haltung

Die Absicht, Gutes zu tun, stand für die Gründerväter des Bankunternehmens schon 1825 im Vordergrund. Das Verbessern der Lebensbedingungen nimmt heute wie damals einen wichtigen Stellenwert ein. „Wir wollen es den Menschen einfach machen, ihr Leben besser zu gestalten. Das ist Teil unserer Philosophie.“ Was kann ein Finanzunternehmen von der Kultur lernen? „Wir glauben, dass wir Dinge aus der Kultur heraus ins Bankgeschäft übernehmen sollen“, sagt Fabisch. „Begleiten wir Menschen auch in schwierigen Zeiten? Oder sind wir nur in den guten Zeiten da?“ Die Steiermärkische Sparkasse sei eine Bank für Steirer aller Altersgruppen und in allen Lebenslagen. „Wir haben die Zweite Sparkasse in der Annenstraße vor fast 10 Jahren gegründet, die Menschen mit einer Serviceleistung unterstützt, die sie von einer anderen Bank nicht bekommen. Sie erhalten in der Zweiten Sparkasse ein kostenloses Konto befristet auf drei Jahre, um so zur Verbesserung der aktuellen Lebenssituation dieser Menschen beizutragen. Warum? Wir glauben, dass jeder Mensch eine zweite Chance verdient. Es ist eine Frage der Haltung.“

Das Headquarter der Steiermärkischen Sparkasse in Graz.

Dem Gründungsgedanken weiterhin treu

Bei so viel Engagement stellt sich die Frage, nach welchen Kriterien die Partnerschaften eingegangen werden: „Die Steiermärkische Sparkasse unterstützt regionale Projekte die mit unseren Werten übereinstimmen, den Gemeinwohlgedanken berücksichtigen und einen historischen Bezug zur größten steirischen Regionalbank haben“, kommentiert Fabisch. Stärker denn je sei der gemeinnützige Gründungsgedanke in den Bereichen Kunst, Kultur, Sport und Forschung verwachsen.

20 Jahre Diagonale.
Foto: Alexi Pelekanos