Start Kunst & Kultur Josef Schützenhöfers „Liberation Art Project“ wurde verfilmt

Josef Schützenhöfers „Liberation Art Project“ wurde verfilmt

Josef Schützenhöfers Weg ist noch nicht zu Ende...

Mit dem Liberation Art Project fordert der oststeirische Künstler Josef Schützenhöfer seit 2010 eine angemessene Erinnerung an die Katastrophe des Zweiten Weltkrieges und insbesondere an die Befreier vom Nationalsozialismus. Von ihm dazu eingeladene amerikanische, österreichische und zuletzt auch russische KünstlerInnen boten hierfür künstlerische Antworten. Andreas Meschuh und sein Team haben Schützenhöfers außergewöhnlichen Einsatz begleitet und verfilmt. Am 4. Februar findet nun die Uraufführung des Films „Preis der Freiheit“ im GrazMuseum statt.

Filmemacher Andreas Meschuh und sein Team der Art Media Film- und TV Produktion haben Schützenhöfers außergewöhnliches Liberation Art Project (seit 2010) filmisch begleitet. Unter anderem wurden Aufnahmen mit US-Fliegern in deren Heimat und bei ihrem Besuch in der Steiermark gedreht. „Der Preis der Freiheit“ zeigt mit Offenheit, Toleranz und Humanismus die Hintergründe seines langjährigen Bestrebens, mit künstlerischen Mitteln den Opfern unserer alliierten Befreier vom Nationalsozialismus ein Denkmal zu setzen. Die Uraufführung dieses Films zwischen Roadmovie und Domukentation findet im Rahmen der aktuellen Ausstellung am 4. Februar im GrazMuseum statt.Sutton_Liberator_korr

… ein hoher Preis!

Wie hoch der Preis der künstlerischen Freiheit für einen engagierten Künstler wie Josef Schützenhöfer ist, musste er in der Nacht zum 18. Jänner selbst erfahren, als sein Haus und Auto in Pöllau von bislang unbekanntem/n Täter/n mit dem wohl nur rückbezüglich gemeinten Wort „Nazi“ und Hakenkreuz beschmiert wurden. Am Vorabend wurde in der ORF Sendung „Steiermark heute“ über die Ausstellung berichtet. Die in der Wiederbetätigungsszene häufige Täter-Opfer-Umkehr taucht auch in diesem Anschlag auf. Abgesehen von der groben Sachbeschädigung ist daran vor allem die Intoleranz gegen andere politische Einstellungen erkennbar. In diesem Fall gegen eine gesetzlich gedeckte. Denn der rigorose Antifaschismus, der Josef Schützenhöfer so wichtig ist, wurde ja nicht unter Strafe gestellt, sondern eben sein Gegenteil, die mehr oder minder geistig unterfütterte Wiederbetätigung.

Liberation Art Project

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Josef Schützenhöfer recherchiert in den USA

Schützenhöfer wirft die vielen noch immer unangenehme Frage auf, ob die im Zuge des Krieges gefallenen Soldaten der Alliierten, die nichts weniger vollbrachten als Österreich von der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten zu befreien, weniger Wert sind als die rechtlich und ethisch überwiegend ungeprüften Angehörigen der Deutschen Wehrmacht. Mit seinem Liberation Art Project pocht er auf das Recht, den Befreiern auch auf hiesigen Denkmälern zu gedenken. Unablässig fordert Schützenhöfer, ausgehend von seiner Heimatgemeinde Pöllau, von ihm eingeladene amerikanische, österreichische und zuletzt auch russische KünstlerInnen auf, Antworten und Vorschläge hierfür zu finden. Die bisherigen Ergebnisse wurden in Manifestationen und Ausstellungen in Pöllau, Gmunden, im GrazMuseum/Gotische Halle, in der Europäischen Kulturhauptstadt Maribor/Marburg und im Amerika-Haus in München vorgestellt. Aktuell wurde Hermine Prügger von der Steirischen Kulturinitiative als Vermittlerin und Kuratorin für eine neuerliche Ausstellung im GrazMuseum/Gotische Halle gewonnen. Sein Engagement, für welches er in vielerlei Hinsicht mit reichlich Gegenwind zu kämpfen hat, wurde nun auch in Form des Films gewürdigt.

where it began_korrLiberation in Progress

Bereits 2012 erschien die Publikation „Liberation in Progress“ (Leykam Buchverlag), die nicht nur als Katalog zu den bisherigen Stationen verstanden werden will, sondern fast schon Handbuch für dieses Thema geworden ist. Sie wurde auch vom künstlerischen Label „Salon für Kunstbuch“ des Wiener 21er Haus aufgenommen.

Liberation Continued

Die aktuelle Ausstellung „Liberation Continued“, zu welcher russische KünstlerInnen eingeladen wurden, ist kein klassisches Abbild der Wirklichkeit und es werden keine neuen „Bebilderungen“ von Krieg gesucht. Vielmehr erweitert sich der gedankliche Ausgangspunkt auf das von der Stalin-Diktatur geprägte Leben der Gefallenen aus der Sowjetunion.

Text: Wolfgang Pauker

 

Liberation Continued – Либератион Континуед

Ein Projekt von Josef Schützenhöfer

Kuratorin: Hermine Prügger

Mit: Sergey Kishchenko, Ludmilla Konstantinova, Georgy Litichevsky, Gosha
Ostretsov (alle RUS), Laura Gilson (USA), Joachim Baur, Barbara Baur-Edlinger, Peter Gerwin Hoffmann.

Eine Produktion der Steirischen Kulturinitiative in Kooperation mit Werkstadt Graz und GrazMuseum.

Der Preis der Freiheit

Deutsch, Englisch mit dt. Untertiteln (Länge: 44min.)

Produktionsleitung: Renate Meschuh; Kamera: Marco Haas, Peter Kerschhackel, Andreas Meschuh; Ton: Marco Haas, Gudrun Hildebrand; Schnitt: Fabian Rüdisser; Regie: Andreas
Meschuh; Produktion: Art Media
Film- und TV Produktion.

Uraufgeführt im Rahmen der Ausstellung Liberation Continued