Eine Gruppenausstellung mit starken Positionen steirischer Moderne und Postmoderne ging eben im Österreichischen Kulturforum in Istanbul zu Ende. Künstlerisches Selbstverständnis sowie gesellschaftliche Reflexionen standen dabei im Mittelpunkt.
Über 50 Arbeiten von zehn steirischen KünstlerInnen waren im Rahmen der Ausstellung „Styrian Art goes Istanbul“ im Österreichischen Kulturforum Istanbul zu sehen. Die Schau war ein kraftvolles Statement steirischer Gegenwartskunst in der dynamischen Kunstmetropole am Bosporus und konnte über ein Monat lang einen großen Publikumsandrang vorweisen. Kuratiert wurde sie von Georg Köhler (Kunsthaus Weiz) und Johann Baumgartner (Hofgalerie Graz) in Zusammenarbeit mit dem Grazer Galeristen Gerhard Sommer (Galerie Kunst & Handel). Zu sehen waren im herrschaftlichen Palais Yeniköy Positionen etablierter Künstler wie Günter Brus oder Walter Kratner, aber auch – und vor allem – von jungen Talenten wie Verena Rotky, Josef Wurm, Marion Rauter oder Valentina Eberhardt. Weitere Teilnehmer waren Hubert Brandstätter, Sylvia Knaus, Walter Gerhold und Berenike Wasserthal-Zuccari.
Breiter Querschnitt durch steirische Szene
Intention der beiden Kuratoren Köhler und Baumgartner war es nicht, ein „best of“ der steirischen Gegenwartskunst zu präsentieren, sondern aktuell wichtige VertreterInnen der heimischen Kunstszene widerzuspiegeln und diese mit jungen, aufstrebenden KünstlerInnen zu verknüpfen und in Dialog zu setzen. Inhaltlich ging es in dieser Ausstellung, die in dieser Form erstmalig in der türkischen Metropole stattfand, um das Selbstverständnis sowie um gesellschaftliche Positionen steirischer Kunst. Durch die persönliche Anwesenheit vieler der Ausgestellten sowie zahlreicher Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Kultur bot der Eröffnungsabend darüber hinaus eine gute Gelegenheit zu einem umfassenden Diskurs über Kunst, Politik und Wirtschaft.
Ermöglicht wurde das ambitionierte Projekt durch die Unterstützung des Landes Steiermark und Kulturlandesrat Dr. Christian Buchmann, dem Österreichischen Kulturforum Istanbul, dem Familienunternehmen KAPO, Turkish Airlines sowie weiterer Sponsoren.
Istanbul erst der Anfang
Der große Erfolg des steirischen Kulturexports nach Istanbul war Anstoß, das Ausstellungskonzept in Zukunft auch in weitere Städte Europas zu tragen. „Im nächsten Jahr planen wir im Frühjahr eine Ausstellung mit steirischen Künstlern im italienischen Palermo. Der Kulturchef der sizilianischen Hauptstadt, Andrea Cusumano, hat uns bereits eine Einladung in eine wunderbare, 120 m lange alte Flugzeughalle ausgesprochen, in der man wunderbar großformatige Werke präsentieren kann“, so Köhler.