Mit Christina Noélle und Wolfgang Uranitsch zeigt die Galerie Ursula Stross zwei Positionen österreichischer Gegenwartskunst und setzt sie lustvoll in Dialog.
Ihre Künstler wählt die Galeristin Ursula Stross instinktiv und beweist mit der aktuellen Schau einmal mehr ein Auge für aufstrebende Talente. Diese verknüpft sie mit arrivierten Künstlern und positionierte ihre Galerie am Grazer Joanneumring damit als Hot-Spot für zeitgenössische österreichische Kunst. Seit Kurzem stellt sie auf doppelter Ausstellungsfläche aus. In der aktuellen, von ihr kuratierten Schau – 77 sunsetstrip – zeigen zwei außergewöhnliche Künstler ihre Arbeiten.
Long live Rock’n’Roll
Verbindendes Element ist der künstlerische Zugang zum westlichen Freiheitsgedanken. Während Uranitsch mit seiner Metal Spray Art, mit der er international für Furore sorgt, den Rock’n’Roll zu seinen hier gezeigten Hauptmotiven erkor, widmet sich Noélle mit ihren „Self-Shot“-Fotografien und ihrer Malerei der sexuellen Freizügigkeit.
Die Künstler
Uranitschs mittels selbstentwickelter Schablonentechnik auf Blechtafeln aufgetragene Motive sind dekorativ wie tiefgründig zugleich. Indianer, Landschaften, ikonenhafte Portraits sowie Darstellungen technoider Romantik sind Ausdruck eines Lebensgefühls. Es ist unser mediales Bewusstsein, mit dem Uranitsch kokettiert. Die chemischen Reaktionen beim Entstehungsprozess werden bewusst provoziert und die Oxidation zum formalen Stilmittel. Seit fünf Jahren ist ihm eine Dauerausstellung in San Francisco gewidmet.
Noellé inszeniert sich in ihren Fotoarbeiten selbst, ist sowohl Model, Fotografin als auch Choreografin in Personalunion. In Ihren Selbstportraits vereint sie Erotik, Nacktheit, Fashion und Kunst in einem oft gewagten, provokanten Pop Art- & Vintage-Look. In ihren Arbeiten steckt große Fotokunst und ausgeklügelte Inszenierung.
Zu sehen bis 27. August, Galerie Ursula Stross, Joanneumring 6, 8010 Graz, www.galeriestross.at