Es war die steirische Rindertraditionsrasse schlechthin. Schon Kaiser Franz Joseph zählte zu ihren Liebhabern. SPAR Steiermark ist es mit Züchtern gelungen, das Murbodner Rind vor dem Aussterben zu bewahren. Das lässt die Herzen der Rindfleischliebhaber höherschlagen.
Seine Geschichte beginnt vor mehr als 140 Jahren. Die semmelfärbigen bis rotbraunen Rinder waren wie geschaffen für die alpine Kulisse des Murbodens. Selbst die steilen Flächen der Murbodner Almenlandschaft waren für die robusten Tiere, die springen können wie die Gämsen, kein Hindernis. In früheren Zeiten galten sie als Dreinutzungsrind: Sie waren robuste Arbeitstiere. Sie produzierten beste Milch. Und sie lieferten hochqualitatives Fleisch. Sogar am Kaiserhof schätzte man die feinfasrige Fleischqualität. Ein Gerücht besagt, dass Kaiser Franz Joseph regelrecht versessen auf das spezielle Rindfleisch aus der Steiermark war. Doch die zunehmende Technisierung der Landwirtschaft hat dem Murbodner Rind geschadet. Die Tiere konnten der Forderung nach höheren Milchmengen aufgrund ihrer genetischen Veranlagung nicht nachkommen. So verschwand die Rinderrasse zunehmend.
Vor 10 Jahren stand das Murbodner Rind vor dem Aussterben.
Waren es in den 50er Jahren noch an die 270.000 Murbodner Rinder, sank der Bestand in den darauffolgenden Jahrzehnten drastisch. Anfang der 70er Jahre blieben nur noch zehn Züchter in der Steiermark übrig. 1995 gab es nur mehr um die 100 Tiere und die Rasse wurde als „hochgefährdet“ eingestuft. Zum Wendepunkt wurde das Jahr 2007. Damals entschloss sich SPAR Steiermark, gemeinsam mit den Murbodner Züchtern die Traditionsrasse vor dem Aussterben zu retten und damit den heimischen Rindfleischliebhabern die Chance zu geben, diese einzigartige Fleischqualität wiederzuentdecken. Nach dem gemeinsamen Bekenntnis zu den AMA-Gütesiegel-Kriterien übernahm SPAR exklusiv im österreichischen Lebensmittelhandel die Vermarktung der Traditionsrinder.
Bestand der Murbodner Rinder erholt sich langsam
Durch die Kooperation konnten sich die Bestände des Murbodner Rindes in den letzten Jahren deutlich erholen. „Gestartet haben wir mit 250 Bauernbetrieben und rund 2.500 Muttertieren. Heute sind es schon 500 Bauern und rund 4.500 Muttertiere. Der Fortbestand dieser außergewöhnlichen Rinderrasse ist ein toller Erfolg und ist nur mit einem verlässlichen Partner wie SPAR möglich“, freut sich Obmann Hörzer. SPAR-Steiermark-Geschäftsführer Mag. Christoph Holzer freut sich über die große Nachfrage: „Für SPAR war es naheliegend, auf heimische und hervorragende Qualität zu setzen. Die TANN-Experten haben damals den richtigen Schritt gesetzt. Dank gebührt aber auch der SPAR-Kundschaft, die von Anfang an das hervorragende regionale Murbodner Fleisch geliebt haben.“
Einzigartige Fleischqualität für Feinschmecker und Genießer
Als Spezialisten für extreme Almweiden sind Murbodner ideale Rinder für Kleinbauernbetriebe in Bergbauern-Höhenlage. Im Durchschnitt hält ein Murbodnerbauer sieben Rinder. Das Murbodner Rind holt sich in vielen Monaten, in denen es bei seinen im Bergland weidenden Muttertieren gehalten wird, Gesundheit und Vitalität. Dies ist der Hauptgrund für die außergewöhnliche Fleischqualität, die feine Faserung und die ausgezeichnete Marmorierung dieses Rindfleisches. Die überzeugt auch Christof Widakovich, Spitzenkoch und Gastronom: „Als eine der ursprünglichsten Rassen Österreichs ist das Murbodner Rind ein Begriff für ein besonders zartes, saftiges und feinfasriges Rindfleisch. Es macht Spaß, dieses hervorragende Produkt zuzubereiten. Sein buttriger Geschmack überzeugt bei Kurzgebratenem ebenso wie bei Gekochtem.“
Weiterentwicklung im Laufe der Jahre
Lag in den ersten Jahren der Schwerpunkt ausschließlich auf der Vermarktung im Bedienungs-Frischfleischbereich, entwickelte sich das Projekt im Laufe der Zeit ständig weiter. „Wir haben die Murbodner ‚Produktfamilie‘ kontinuierlich erweitert. 2014 entwickelten wir die Murbodner Rinderwurst, die zu 100 Prozent aus reinstem Murbodner Rindfleisch besteht. 2015 folgte dann das Murbodner Genussweckerl, 2016 die Murbodner Rindfleischwurst, verfeinert mit Käse und mit Chili“, sagt Siegfried Weinkogl, Leiter TANN Graz. „Besonderes Highlight war die Einführung des Murbodner Rindfleisches in der praktischen Selbstbedienungspackung, die wir vor Kurzem einführen konnten“, so Weinkogl weiter. Im Gegensatz zum Murbodner Frischfleisch in Bedienung, das es schwerpunktmäßig nur drei- bis viermal pro Jahr gibt, ist das Murbodner Rindfleisch in Selbstbedienung in den Sorten Gulaschfleisch, Suppenfleisch, Rindsschnitzel, Rostbraten und Beiried sowie die Murbodner Wurstsorten das ganze Jahr über bei SPAR, EUROSPAR und INTERSPAR in der Steiermark und im Südburgenland erhältlich.
Faire Preise und Kontinuität
Die gelebte Partnerschaft zwischen TANN Graz und den Murbodner Züchtern soll auch in Zukunft kontinuierlich weiterentwickelt werden. „Durch die Partnerschaft und die fairen Preise haben die Murbodner Rinderbauern wieder eine Zukunftsperspektive erhalten“, freut sich Obmann Hörzer. Landwirtschaftskammer-Präsident Franz Titschenbacher begrüßte die regionale Initiative: „SPAR hat entscheidend mitgeholfen, dass die seinerzeit vom Aussterben bedrohte Rinderrasse ‚Murbodner‘ jetzt wieder am aufsteigenden Ast ist. Mittlerweile ist die Population von seinerzeit nur mehr 100 Tieren auf österreichweit 4.500 Murbodner Rinder angewachsen“, freut sich LK-Präsident Franz Titschenbacher. Die gute Partnerschaft und der ständige Austausch zwischen SPAR und den Murbodner Bauern hat es ermöglicht, dass nicht nur erstklassiges Murbodner Frischfleisch aus besonders umwelt- und tierfreundlicher Haltung, sondern auch verschiedene Murbodner Wurstsorten in den SPAR-Fleischtheken Platz finden. „Ich gratuliere den Murbodner Bauern und SPAR für diesen vorbildhaften gemeinsamen Weg“, unterstreicht Titschenbacher ferner.