Der „rotahorn Literaturpreis“ wurde im feierlichen Rahmen in der Steiermärkischen Landesbibliothek von Kulturlandesrat Dr. Christian Buchmann an die Preisträgerinnen Ingeborg Horn und Anna Baar vergeben. Der von Mäzen Hans Roth gestiftete und in enger Zusammenarbeit mit der Literaturzeitschrift „manuskripte“ ausgelobte Preis wurde damit bereits zum sechsten Mal an steirische Literaten verliehen.
Zahlreiche namhafte SchriftstellerInnen, deren Schreiben ein weit über die Landesgrenzen hinaus hörbares Echo erzeugt, wurden seit 2011 mit diesem von Unternehmer Hans Roth gestifteten Preis ausgezeichnet. Die beiden Preisträgerinnen wurden aus einer Vielzahl an literarischen Talenten (Lyrik und Prosa) ermittelt, die bereits ein Naheverhältnis zu den „manuskripten“ pflegen und deren bisher gezeigte Leistungen noch viel erwarten lassen. Der als Förderpreis konzipierte Preis ist mit 5.000 Euro dotiert – 3.000 Euro für den ersten und 2.000 Euro für den zweiten Preis.
Für eine lebenswerte Umwelt – für eine lesenswerte Literatur
Die Saubermacher Dienstleistungs AG setzt sich im Rahmen ihrer Kernaufgaben seit mehr als 30 Jahren nachhaltig für eine lebenswerte Umwelt ein. Für Hans Roth, Vorsitzender des Aufsichtsrates Saubermacher, gehört zu einer lebenswerten Umwelt auch eine lesenswerte Literatur. Roth: „In der Steiermark gibt es viele Nachwuchstalente, die im Verborgenen schöpferisch tätig sind. Mit dem rotahorn möchten wir jungen Literaturschaffenden eine gesellschaftliche Blatt-Form bieten.“
Die diesjährigen Preisträgerinnen Ingeborg Horn und Anna Baar überzeugten die Fachjury, bestehend aus Barbara Frischmuth, Reinhard P. Gruber, Dr. Alfred Kolleritsch und Werner Krause mit ihrem literarischen Können.
Ingeborg Horn
Die Literatin wurde 1958 in Hamburg geboren und lebt in Grundlsee, Göttingen und Allen-dorf. 2002 erschien bei Droschl ihr Debüt „Logbücher einer Meerjungfrau“, 2011 ebenfalls bei Droschl ihre Liebesgeschichte „Zwei Stimmen“. Diverse Auszeichnungen und Förderungen, zuletzt Stipendium des Herrenhaus Edenkoben/Pfalz (2014).
Die Jury lobte in ihrer Begründung die literarischen Leistungen: „Nach einer experimentellen Phase hat sie eine realistische Prosa geschrieben, ein kleines Familienepos. Es ist ihr gelungen mit großer Genauigkeit die Natur, in der sie aufgeht zu schildern, mit dem Schicksal ihrer Familie in Verbindung zu bringen und mit einer sehr kontrollierten Sprache Schicht um Schicht aufzudecken.“
Anna Baar
Die Schriftstellerin wurde 1973 in Zagreb geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brač. Während und nach dem Studium (Publizistik, Theaterwissenschaft, Slawistik und Öffentlichkeitsarbeit) in Wien und Klagenfurt schrieb sie für verschiedene Zeitschriften und Auftraggeber aus den Bereichen Wissenschaft und Kunst. Ab 2014 erste Veröffentlichungen von Lyrik und Prosa in Zeitschriften und Anthologien. Es folgten mehrere Auszeichnungen und Stipendien, zuletzt der Preis des Kärntner Schriftstellerverbandes für neue Literatur. 2015 erschien ihr Debütroman „Die Farbe des Granatapfels“ im Wallstein Verlag. Anna Baar lebt in Klagenfurt.
Begründung der Jury: „Die rhythmische Erzählsprache, der man die Empathie für ihre Protagonisten anmerkt, hat uns überzeugt. Hinzu kommt eine Thematik, die viele Österreicher interessieren müsste, nämlich die Auseinandersetzung mit einer zusätzlichen Identität, die aus der unmittelbaren Herkunft stammt und nicht aus dem alltäglichen Lebensbereich.“