„Wenn zwei Menschen in die Ehe treten, die reine Braut und der in den Stürmen des Lebens gereifte Mann, dann singen, heißt es, die Engel im Himmel.“ (B. Brecht)
Die Anzahl der Eheschließungen in Österreich soll zuletzt wieder gestiegen sein. Verwunderlich, bedenkt man, wie es laufen kann. Es ist schon ein Fluch, den schönsten Tag im Leben erleben zu müssen: Brautleute wollen ihre Liebe feiern, unverwechselbar und haben doch lauter Gepflogenheiten zu erfüllen. Es herrscht Erwartungsdruck, Romantikzwang. Da kommt es gern zu Spannungen vor lauter Harmonie. Hochzeiten sind also bestens geeignet, Konventionen und familiäre Enge in bürgerlichen Kreisen vorzuführen.
Karl Posch, Regie, bringt diese humorvolle Ballade von Bertolt Brecht ab 31. März auf die Bühne des Theaters im Kürbis. Eine böse und hoch unterhaltsame Komödie über die menschlichen Unzulänglichkeiten als eine Abrechnung mit kleinbürgerlicher Verlogenheit sowie eine Lektion über die Brüchigkeit der bürgerlichen Lebensform. Eignes Heim, Glück allein: Endlich verheiratet, feiert das Hochzeitspaar mit seinen Gästen in der frisch bezogenen Wohnung. Voller Stolz zeigt der Bräutigam die selbstgebastelten Möbel, sogar der Leim ist Marke Eigenbau. Es wird getanzt und ein Lied wird zum Besten gegeben – eine kleine Hochzeitsgesellschaft hat sich versammelt, um auf den schönsten Tag im Leben des Paares gebührend und ausgiebig anzustoßen. Doch mit feuchtfröhlichem Fortschreiten der Gesellschaft gilt: je später der Abend, desto wackliger die Stühle. Und irgendwann gehen Mobiliar und Fest vollkommen aus dem Leim, die Fassaden der bürgerlichen Moral fallen rasch und vollständig.
Premiere: Freitag, 31. März, 20 Uhr
Weitere Aufführungstermine: So 2., Mi 5., Do 6., Fr 7., Do 20., Fr 21., Sa 22. April, jeweils 20 Uhr; So 23. April, 17 Uhr
Theater im Kürbis, 8551 Wies, Unterer Markt 24
Infos und Kartenvorbestellung: Tel. Mo–Fr, 8–16 Uhr: 0664 161 55 54 / kuerbis@kuerbis.at
www.kuerbis.at
Neu im Theater im Kürbis: Einführung über die Produktion „Die Kleinbürgerhochzeit“ jeweils eine halbe Stunde vor Vorstellungbeginn