Es geht darum, nicht hängen zu bleiben. In der Kunst wie auch im restlichen Leben.
Sich selbst wie ein Kunstobjekt aufzuhängen ist für Michael Raimann zu einem künstlerischen Ritual geworden. Dahinter steckt allerdings weit mehr als eine spektakuläre wie illustre Kunstperformance am Beginn jeder seiner Ausstellungen. Es ist zum Ausdruck seines gesamten künstlerischen Schaffens geworden: Wer oder was einmal hängen bleibt, ist der Welt und ihren Schwingungen ausgeliefert. Im positiven wie im negativen Sinn. Unsichtbare Wellen sind es dann, die den Hängenden in Bewegung halten und auf ihn einwirken. Raimanns Kunst ist eine Hommage an die allgegenwärtigen Schwingungen der Welt, die alles miteinander in Verbindung setzen.
Die aktuelle Ausstellung im Museum im Rathaus von Gleisdorf zeigt eine Vielzahl an neuen Arbeiten des in Graz geborenen Künstlers. Darunter abstrakte Gemälde, fremdartige Skulpturen und Installationen. Besucher der Ausstellung tauchen kurzerhand in eine andere Welt ein, die alle Sinne aktiviert. Für Raimann ist Musik im Atelier kreativ-meditatives Gleitmittel und Inspiration in einem. Eine Installation macht dies nachfühlbar. Bei der Musik von Ennio Morricone haben Interessierte die Gelegenheit, sich in den Schaffensprozess des Künstlers einzufühlen und dabei zu entdecken, welche Bildsprache Raimann aus dem fremdartigen Musikstück für die Leinwand gewinnen konnte. Eine sehenswerte Ausstellung.
Die Ausstellung ist noch bis zum 27. Mai zu sehen.
Museum im Rathaus Gleisdorf
Öffnungszeiten: Fr, 16–18 Uhr; Sa, 10–12 Uhr