Karl Markovics vollbringt, was nur Wenige können: Gemeinsam mit den Oberösterreichischen Concert-Schrammeln lässt er im Kunsthaus Weiz die Sprache alle Grenzen überschreiten, lotet die vielfältigen Verbindungen zwischen Wort, Ton und Klang aus und zeigt, was die Musik heute alles zu sagen hat.
Wie uns das Leben den Garaus machen kann, noch bevor es eigentlich zu Ende ist, davon handeln die Geschichten des Abends – von den kleineren und größeren Kalamitäten rund um die Grundbedürfnisse der leiblichen und seelischen Existenz. Vom Gegenüber (Anton Kuh), von den Abscheulichkeiten der Sprache (Karl Kraus), von schlechter Bedienung (Alfred Polgar), vom zu Guten und zu Vielen (Friedrich Torberg), vom zu Schlechten und zu Wenigen (Ernst Jandl), von verlorenen Träumen (Felix Salten), von der Begierde (Peter Altenberg) und überhaupt von allerlei Schicksalsschlägen. Oder auch einfach nur vom Pech. Doch lasst nicht alle Hoffnung fahren! Dort, wo sich der Spaß aufhört, liegt nur das eine Ende der göttlichen Komödie: Die Hölle des Alltags. Das andere ist der Himmel der Unbeteiligten. Und den bevölkert das geschätzte Publikum! Wofür zahlt man schließlich Eintritt? Dafür nämlich, dass man sich zwei Stündchen zurücklehnen, dem Schicksal über die Schulter schauen kann und ihm nicht, wie sonst hilf- und rat- und völlig witzlos ausgeliefert ist.
Freitag, 11. August, 19.30 Uhr im Kunsthaus Weiz
Mit Musik von Johann Schrammel, Franz Schubert, Robert Stolz, Josef Mikulas u.a.
Mit: Peter Gillmayr und Kathrin Lenzenweger, Violinen / Guntram Zauner, Kontragitarre / Andrej Serkow, Schrammelharmonika
„Genießen Sie also den Abend, solange er dauert. Denn schon bald wird Ihnen wieder der raue Alltag ins Angesicht blasen. Vielleicht ist es Ihnen ein kleiner Trost, wenn ich Ihnen sage: Mir geht es ebenso“, so Karl Markovics.