Lagenweine sind das große Aushängeschild der steirischen Weinkultur. Eine einzigartige Präsentation dieser genialen Weine aus den besten Lagen des Landes wird Anfang September Graz in einen vinophilen Hot-Spot verwandeln.
Liest der Kenner am Weinetikett klingende Namen wie Zieregg, Hochsulz, Pössnitzberg, Obegg oder einen der vielen anderen herausragenden Lagen der Steiermark, weiß er: Hier handelt es sich um einen großen Wein! Lagenweine haben sich in der Steiermark innerhalb der letzten beiden Jahrzehnte zu heiß begehrten Flaschen entwickelt. Es sind Erzeugnisse, die auf Langlebigkeit getrimmt sind. Ihre Lagerfähigkeit wird offiziell mit 5–10 Jahren angegeben. Doch wer einmal langgereifte Exemplare verkostet hat, weiß, dass es bei wirklich großen Weinen mit der perfekten Trinkreife oft erst ab 10 Jahren wirklich losgeht. Der steirische Weinbaudirektor Werner Luttenberger bringt es auf den Punkt: „Das sind Kult-Weine zum Sammeln! Und wer von dieser Sammelleidenschaft einmal befallen ist, kommt nicht mehr von ihr los.“
Was sind Lagenweine?
Je enger die Herkunftsbezeichnung, desto hochwertiger ist das Produkt: Als Lage wird im Weinbau ein genau festgelegter Anbauort bezeichnet. In der Steiermark gibt es ungefähr 200 verschiedene Lagen. Doch nicht überall, wo Reben gepflanzt werden, wächst die gleiche Qualität heran. Und an manchen Orten wächst Wein in einer Vollendung, die herausragend ist. Im Gegensatz zu Klassik-Weinen sind Lagenweine kein „Blend“ aus Traubenmaterial unterschiedlicher Weinberge. Sie sind in ihrer Charakteristik extrem ortsspezifisch ausgelegt.
Statt mit Primäraromen punkten sie mit eleganter Mineralik. In der Steiermark unterscheidet man zwischen der „Großen STK Lage“ und der „Ersten STK Lage“. Für die Große STK Lage müssen die Weingärten in einem besonders günstigen Mikroklima liegen. Geerntet wird nach mehrmaliger Selektion nur vollreifes Traubengut, um die Terroirnoten und ihre Mineralität so ausgeprägt wie möglich in die Flasche zu bekommen. Weine dieser Herkunft sind extrem dicht, komplex und eigenständig. Sie reifen für mindestens 18 Monate, bevor sie das Weingut verlassen dürfen. Durch ihre Reifezeit von 5–10 Jahren treten die Tannine aus der Holzreife in den Hintergrund und der Wein präsentiert sich auch nach Jahren mit herrlich frischen Fruchtaromen.
Am 2. September findet in der Alten Universität ein besonderes Event statt. Die Wein Steiermark organisiert mit insgesamt 45 Winzern einen Verkostungsabend der Sonderklasse und bringt damit nach der Junker- und Jahrgangspräsentation ein neues Format für Weinliebhaber auf Schiene. „Wir wollten etwas auf die Beine stellen, was es so noch nie gegeben hat. Der Konsument soll die Möglichkeit erhalten, an einem Abend die Faszination Lagenweine in ihrer ganzen Vielfalt zu erleben.“ Viele der steirischen Winzer werden neben erlesenen Raritäten auch den aktuellen 2015er Jahrgang ausschenken und damit die Gelegenheit bieten, Weine zu verkosten, die noch erwerblich sind. Eine einmalige Chance, um den eigenen Weinkeller mit neuen Schätzen zu bestücken.
Ein besonderes Highlight wird die Verkostung „15 Jahre Sauvignon Blanc“ sein, die von Winzer Stefan Potzinger präsentiert wird. Er zeigt, wie sich sein bester Wein in den letzten eineinhalb Jahrzehnten entwickelt hat. Um auch den internationalen Vergleich möglich zu machen, wird ein Gastwinzer aus Frankreich seine Weine präsentieren. Und zwar kein Geringerer als Michel Laroche vom Weingut Domaine d’Henri aus der Chablis-Region. Die Auswahl an zahlreichen Topweinen wird von einem Catering begleitet. Einem Abend voller Genüsse steht also nichts mehr im Weg. Doch wer dabei sein möchte, sollte sich schnell Karten sichern. Das Event ist nicht als Massenveranstaltung geplant, die Teilnehmeranzahl begrenzt.
Samstag, 2. September ab 16 Uhr
Alte Universität Graz
Hofgasse 14, 8010 Graz
Karten: VVK 44 €, AK 49 €