Zwei unterschiedliche Sammler, Sammlungen und Sammlungsarten vereinigt die Steirische Kulturinitiative mit der Ausstellung „Rendez-vous des Amis“ mit Kurt Stadler und Anton Steffan auf der Burg Deutschlandsberg.
Kurt Stadler, der mit der Ausstellung Sammelsurium im Grazer Palais Dietrichstein im Herbst 2013 bereits seine Visitenkarte abgegeben hat, trifft in der Ausstellung auf Anton Steffan, den unbürokratischen und leidenschaftlichen „Retter“ archäologischen Reichtums im südlichen Österreich.
Symbolisch könnte man den Ort seiner Sammlung, die Burg Deutschlandsberg, nennen, wo er eben „Dirigent“ des Burgmuseums Archeo Norico ist. Ebendort arrangiert Kurt Stadler, als stiller und beharrlicher steirischer Konzeptkünstler auch Sammler, nun neben dem imposanten archäologischen Schätzen sein symbolisches Gipfeltreffen alter Künstlerfreunde und neuer Künstlerfreundinnen. Er zeigt im Hellmut-Czerny-Saal vergleichsweise wenige Teile seiner imposanten Sammlung, die er mit bisher nicht gezeigten historischen Fundstücken aus dem Burgmuseum kombiniert.
Erde trifft Weltall
Der Schau wird dabei auch ein kosmisches Element beigefügt: Meteoriten, die seit der Entstehung unseres Sonnensystems vor 4,56 Milliarden Jahren ihre Bahnen zwischen Jupiter und Mars ziehen, sind ebenso vertreten. Manche davon sind irgendwann vom rechten Weg abgekommen und ganz wenige von ihnen treffen nach diesen kosmischen Crashs auf die Erde. Stadler führt einige Bruchstücke von ihnen wieder zu einem Rendez-vous zusammen, ja sogar zu einer Art kosmischem Schach.
Fiktives Treffen der Freunde
Der Titel der Schau spielt auf das Gemälde „Au rendez-vous des amis“ von Max Ernst aus dem Jahr 1922 an, auf dem er ein Gruppenportrait der späteren Surrealisten mit Dostojewski und Raffael als Ahnen und am nachtschwarzen Himmel so etwas wie eine Sonnenfinsternis darstellte. Die rätselhafte Avantgardisten-Versammlung gilt heute als Meisterwerk des Surrealismus.
Rendez-vous des Amis
Mit: Marcel Duchamp, Richard Hamilton, El Lissitzky, Man Ray, Pipilotti Rist, Basty – Sebastian Schweiger, Kurt Schwitters, Lore Stadler, Kurt Stadler
Und die Meteoriten:
Agoudal-Imilchil (Marokko), Campo del Cielo (Argentinien), Canyon Diablo (Arizona), Gibeon (Namibia), Mundrabilla (Australien), Muonionalusta (Schweden), Sikhote-Alin (Russland)
Ausstellungseröffnung:
Donnerstag, 14. September, 18 Uhr
Ausstellungsdauer:
15. September bis inklusive 31. Oktober, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr
Burgmuseum Archeo Norico Deutschlandsberg – Gebrüder-Steffan-Stiftung
Burgplatz 2, 8530 Deutschlandsberg