Unvergessliche Augenblicke voller Akrobatik und Gaumenfreude. Der Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann lädt auch heuer wieder zu einem aufregenden Dinner-Abend ins PALAZZO Graz. Schauplatz des Spektakels ist ein Zeltpalast am Grazer Messegelände mit hunderten Kerzen und 2.500 Spiegeln.
Text: Julia Braunecker
Es ist, als betrete man eine andere Welt. Das mit Samtstoffen ausgekleidete Zelt leuchtet in sinnlichem Rot. Kristallene Luster hängen von der Decke und das Licht der Kerzenleuchter spiegelt sich in den gläsernen Wänden. In der Manege nehmen die Gäste an den festlich gedeckten Tischen Platz, während sich hoch über ihren Köpfen eine Akrobatin an einem Ring räkelt. Ein Duft nach feinen Speisen liegt in der Luft.
Mit Schirm, Charme und vier Gängen
Die Geschichte der Spiegelpaläste geht bis zur vorletzten Jahrhundertwende zurück. Damals dienten sie als transportable Tanzbauten, die Woche für Woche auf dem Jahrmarkt einer anderen Stadt aufgebaut wurden. Verglaste Wände und Spiegel verführten die Gäste damals zu aufregenden Annäherungsversuchen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten die geheimnisvollen Orte jedoch in Vergessenheit. Bis sie in den Siebzigerjahren von Musik- und Theaterfestivals wiederentdeckt wurden. Seit rund zwei Jahrzehnten begeistert das Gourmet-Theater PALAZZO die Sinne. Namentlich auf die italienischen Palazzi, die edlen venezianischen Herrenhäuser, zurückzuführen, werden im PALAZZO alle Spielarten des Varietés wie Akrobatik, Schauspiel, Jonglage, Kontorsion, Comedy, Animation, Gesang und Musik vereint. An sämtlichen Spielorten kreieren außerdem wahre Meister ihres Fachs ein exklusives Vier-Gänge-Menü. Aktuell gehören vier deutsche und zwei österreichische Standorte zur PALAZZO-Familie.
Grazer Unikate
Nach der erfolgreichen Premiere im Vorjahr starte das PALAZZO Graz am 17. November unter dem Titel „Unikate“ in seine zweite Spielsaison. Noch bis zum 4. März 2018 kann man in dem 10 Meter hohen Spiegelzelt auf dem Grazer Messegelände unterschiedliche Spielarten des Varietés kombiniert mit kulinarischen Köstlichkeiten aus der Küche erleben. Für das Vier-Gänge-Menü in Graz zeichnet niemand Geringerer als der legendäre Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann verantwortlich.
Kochlegende Eckart Witzigmann
Erster deutscher Drei-Sterne-Koch, „Professeur de la Cuisine“ und Koch des Jahrhunderts: Eckart Witzigmann wurde mit Auszeichnungen bedacht wie kein anderer Koch im deutschsprachigen Raum. Der gebürtige Österreicher eroberte mit seinem Kochlöffel von Gastein aus die großen Küchen der Welt: Stockholm, Brüssel, London und Washington zählten zu seinen Destinationen. Von Frankreich aus etablierte er in den Siebzigerjahren die französische Nouvelle Cuisine in Deutschland und läutete damit so etwas wie eine kulinarische Revolution ein. In dieser Zeit erkochte er für das legendäre Münchner Restaurant Tantris zwei Michelin-Sterne, bevor er 1980 für sein eigenes Restaurant „Aubergine“ mit drei Sternen ausgezeichnet wurde. Aber auch mit 76 Jahren hat der Spitzenkoch noch nicht genug. Er ist heute Patron des Restaurants Ikarus-Hangar 7 am Salzburger Flughafen, wo er die Geschmacksknospen seiner Gäste gemeinsam mit monatlich wechselnden internationalen Küchenchefs begeistert.
Essen mit Emotionen
Auch wenn Witzigmann in den vergangenen fünf Jahrzehnten Könige und Staatsoberhäupter wie Queen Elizabeth II.,
Michail Gorbatschow oder König Hassan von Marokko bekocht hat: Lieber als sich selbst stellt er seine Gerichte ins Rampenlicht, ganz nach dem Credo „Das Produkt ist der Star in der Küche.“ Es gehe ihm nicht um die Sterne, verlautbarte er in einem Interview mit der Tageszeitung Kurier im Juli des Vorjahres. „Für mich waren und sind Kochen und Essen etwas hoch Emotionales.“ Das Wichtigste dabei sei es, den Gästen Freude zu bereiten. „Ihnen unvergessliche Stunden zu bescheren, sie beschwingt und inspiriert nach Hause zu schicken. Das war immer meine Triebfeder“, wird er auf dem Internetauftritt des Restaurants Ikarus zitiert.
Herbstliche Menükreationen
Für das PALAZZO in Graz hat Witzigmann eine neue Menükreation ersonnen, die eine exquisite Mischung aus internationaler Küche und regionalen Zutaten bietet. Das exklusive Vier-Gänge-Menü beginnt mit einer Variation vom Thunfisch mit Wasabi-Mayonnaise und Avocado. Als Zwischengang wird ein Maroni-Samtsüppchen mit Tortellini, Knollensellerie und Amaretti serviert. Die Hauptspeise besteht aus rosa gebratenem Hirschkalbsrücken mit einer Kürbiskernkruste, dazu Kohlsprossen, Gnocchi, Rotweinsauce und Chutney vom Kürbis. Den süßen Abschluss bildet ein Délice von Nougat und dunkler Schokolade an Granatapfel sowie Mango mit Passionsfrucht-Sorbet. Auch Vegetarier können bei einem eigenen Menü den kulinarischen Genüssen frönen. Bei der vegetarischen Variante ersetzt eine Variation von Roter Rübe mit grüner Apfel-Walnuss-Vinaigrette und Kren-Mousse die Vorspeise und ein Karfiol-Gemüse-Curry den Hauptgang. Für die Allerkleinsten steht ein „Zwergerl-Vier-Gänge-Menü“ mit Pizza und Wiener Schnitzel zum Verspeisen bereit.
Aber PALAZZO wäre nicht PALAZZO, wenn zu den kulinarischen Leckerbissen aus der Küche nicht auch künstlerische Highlights auf der Bühne geboten würden. Unter der Regie von Karl-Heinz Helmschrot präsentiert die Show „Unikate“ ein Programm voller Kontraste und unterschiedlicher Charaktere. So imitiert etwa der Spanier Kerol sämtliche Instrumente mit seinem Mund, seiner Nase und seinem Rachen. Die athletische Luftakrobatin Lena Gutschank vollführt einen Spagat in luftiger Höhe. Die finnischen Blondschöpfe Lotta und Stina bilden scheinbar mühelos menschliche Kunstwerke, während die englischen Gentlemen ihre Muskeln spielen lassen. Durch das Programm führt der gewitzte Entertainer und Bauchredner Daniel Reinsberg, für die musikalische Unterhaltung sorgt die warme und kräftige Stimme von Bianca Preche mit den Funkaholics. Die PALAZZO-Show stelle besondere Herausforderungen an die künstlerischen Auftritte, erzählt die künstlerische Gesamtleiterin Steffi Haberl: „Im Gegensatz zum klassischen Theater treten die Künstler nicht auf einer klassischen Bühne auf, sondern auf einer kleinen, runden Bühne inmitten der Manege. Es gibt keinen Vorhang, der Auf- oder Umbauten abschirmt. Die größte Herausforderung ist aber das exakte Timing. Alles ist minutiös geplant. Nur so können Show, Service und Menü ineinandergreifen und ein perfektes Ganzes ergeben.“
Ein organisatorischer Kraftakt
Die einzelnen Gänge werden innerhalb von zehn Minuten serviert, was bedeutet, dass alle 1,7 Sekunden zum Beispiel eine Vorspeise die Küche verlässt und ein Servicemitarbeiter pro Abend circa 10 Kilometer zurücklegen muss. Möglich ist der reibungslose Ablauf durch einen organisatorischen Kraftakt der 80 Mitarbeiter vor und hinter den Kulissen. Und durch eine aufwändige Vorbereitungszeit: Vom ersten Spatenstich bis zum Premierenabend vergehen rund 8.400 Arbeitsstunden, in denen unter anderem 50 Container aufgestellt werden, welche später auf einer Fläche von 4.000 m2 Platz für eine komplett eingerichtete Großküche sowie Kühl- und Lagerräume bieten.
Genuss, der bleibt
Der Aufwand lohnt sich. PALAZZO präsentiert sich als Summe perfekt inszenierter Details: Show, Musik, Licht, Essen, Service und Ambiente sind perfekt aufeinander abgestimmt und fügen sich zu einem rauschenden Fest für alle Sinne zusammen. Für die 350 Besucher des Spiegelpalastes ist es ein außergewöhnlicher Abend, der ihnen noch lange in Erinnerung bleiben wird. Denn bereits Goethe wusste: „Kein Genuss ist vorübergehend. Der Eindruck, den er zurücklässt, ist bleibend.“
PALAZZO GRAZ – Spielzeit 2017/2017: noch bis 4. März 2018
Messeplatz 1, Beginn: Di–Sa, 19.30 Uhr; So, 18 Uhr, Einlass: 60 Minuten vor Showbeginn, Dauer: ca. 3½ Stunden, Platzierungsmöglichkeiten: Manege, Rang oder Loge, Tickets ab € 86,–
Silvester-Gala im Eckart Witzigmann PALAZZO Spiegelpalast: Sonntag, 31.12.2017, Beginn: 19.30 Uhr
Die neue Show „Unikate“ – das exklusive 5-Gang-Silvester-Menü von Eckart Witzigmann, Mitternachts-Buffet, Aftershowparty mit DJ und dem gesamten PALAZZO-Team im einzigartigen Spiegelpalast, Tickets ab € 198,–
Tickethotline: 0800 017 766 oder online www.palazzo.org