Start Kunst & Kultur Wild gemischt: Galerie „lendnine“ feiert siebenjähriges Bestehen

Wild gemischt: Galerie „lendnine“ feiert siebenjähriges Bestehen

Alte Bekannte und neue Talente. Seit 2011 bietet die „lendnine gallery“ am linken Mur­ufer eine breite Palette an Kunstwerken österreichischer und europäischer Kunstschaffender.

Text: Pia Moser

Poppig, wild, eigenständig. 2011 eröffnete Helmi Mubarak seine „lendnine gallery“ neben dem Grazer Kunsthaus – mit dem Ziel der Präsentation vorwiegend junger Kunst mit eigener Handschrift aus Österreich und Europa. Anstelle von Einzelausstellungen setzt Mubarak auf das Konzept eines poppigen Showrooms, der zeitgleich mehreren Positionen Platz bietet. Nachdem die Ausstellungsfläche vor drei Jahren vergrößert wurde, finden sich aktuell einige neue Künstlerinnen und Künstler im Programm. Neben international etablierten Persönlichkeiten speziell aus dem Bereich der Pop- und Street-Art – wie Pim Smit, Carine Bouvard, Monique von Stehen oder Amylee – zeigt die Galerie „neue Talente“ aus Österreich und da­rüber hinaus, deren Werke durchaus in die Kategorie „Geheimtipp“ fallen.

So etwa die Malereien der Wienerin Christina Gschwantner, deren Klein- und Großformate pastellfarbene Akzente im Ausstellungsraum setzen. In ihrer Verspieltheit tragen Gschwantners Werkserien klingende Namen wie „Zuckerbrot“ oder „Bonboniere Caractère“ und zeigen zauberhaft anmutende Wesen. Gleichsam anziehend wirken die Großformate des jungen Grazer Künstlers David Leitner, der als Sprayer und bildender Künstler aktuell in Los Angeles arbeitet. Das Figurative zieht sich durch sein gesamtes Werk, David Leitners Arbeiten konzentrieren sich vor allem auf die Illustration von Gesichtern. Längst am internationalen Kunstmarkt etabliert ist die aus Barcelona stammende Künstlerin Sandra Partera. Ihr expressionistischer Zugang strotzt vor wilden Strichen und Figuren, Partera experimentiert mit unterschiedlichsten Materialien, von Keramik bis hin zur Spraydose. Der Graffiti- und Streetart-Einfluss ist auch in den Bildern des Klagenfurter Grafikers und Künstlers David Mase spürbar, der die Technik des Sprayens in grafischen Experimenten umsetzt und damit eine unverkennbare Linie entstehen lässt.

Aktuell ausgestellt werden darüber hinaus Arbeiten von Carine Bouvard, Janos Minyo, Lou Stinger, Robin Abramovic oder auch die aktuelle Serie von Galerist Helmi Mubarak, der selbst als Künstler tätig ist. Zum älteren Bestand zählen Werke der 2015 verstorbenen Wiener Malerin Soshana, der im selben Jahr eine großangelegte Personale in der Galerie am Lendkai gewidmet war.

Etwas mehr als die Hälfte des „lend­nine“-Sortiments kommt aus Österreich. Auf die Mischung nationaler und internationaler, neuer und altbekannter Kunstpositionen legt Helmi Mubarak großen Wert. Und so wie auch die Kunst ständig im Wandel begriffen ist, wird man hier in den kommenden Jahren immer wieder auf neue, spannende Positionen treffen.

gallery lendnine, Lendkai 9, 8020 Graz, Öffnungszeiten: Do, Fr, Sa 12–18 Uhr; Mo, Di, Mi nach telefonischer Vereinbarung

www.lendnine.at