Die Preisträgerinnen des Hans Roth Literaturpreises „rotahorn“ stehen fest. Marie Gamillscheg und Miroslava Svolikova überzeugten die Fachjury mit ihrem literarischen Können. Die feierliche Überreichung nahm Kulturlandesrat Mag. Christopher Drexler im Veranstaltungssaal der Steiermärkischen Landesbibliothek vor.
Gamillscheg und Svolikova wurden aus einer hochklassigen Shortlist talentierter Lyrik- und Prosa-Autoren ermittelt, die bereits ein Naheverhältnis zu den „manuskripten“ pflegen und deren bisher gezeigte Leistungen noch viel erwarten lassen. Die Fachjury, bestehend aus Barbara Frischmuth, Reinhard P. Gruber, Alfred Kolleritsch, Werner Krause und Christoph Hartner, lobte in ihrer Begründung die literarischen Leistungen.
Begründung für Marie Gamillscheg:
Marie Gamillscheg lebt in Berlin als freie Journalistin und Autorin. Wie kaum jemandem in ihrer Generation gelingt es Marie Gamillscheg, sich in ihrer Prosa wirklicher Themen anzunehmen und spürbar zu machen. Ohne großes Getöse, sondern durch Reduktion stellt sie in ihrem Debütroman Alles, was glänzt Menschen mit ihren berechtigten Ängsten in einer zunehmend gefährdeten Welt dar. Tatsächlich gelingen ihr nichts weniger als Allegorien für die Endlichkeit von Ressourcen, auf die man sich zu lange verlassen hat. Im aktuellen manuskripte-Heft 221 findet sich Marie Gamillschegs erste Veröffentlichung in den manuskripten, eine literarische Reportage über Lemberg.
Begründung für Miroslava Svolikova:
Miroslava Svolikova befasst sich mit dem Studium der Philosophie in Wien und Paris, der bildenden Kunst in Wien und dem Lehrgang für Szenisches Schreiben bei uniT Graz.
Bei Miroslava Svolikova wird Sprachzweifel auf spielerische und ungewöhnliche Weise zum Teil von Literatur. Cleverer Humor und genaue Beobachtungsgabe verbinden sich zu prägnanten Bildern der politischen wie subjektiven Gegenwart. Als eine der wichtigsten Nachwuchsdramatikerinnen Österreichs vielfach ausgezeichnet und gespielt, überraschte sie in zwei der jüngsten manuskripte-Ausgaben (219 und 221) mit ebenso exzellenter Prosa wie Lyrik.
Mit dem „rotahorn“ bereichert seit 2011 ein Literaturpreis, initiiert von Hans Roth, Vorsitzender des Aufsichtsrates Saubermacher, die österreichische Kulturlandschaft. Die Saubermacher Dienstleistungs AG setzt sich im Rahmen ihrer Kernaufgaben seit mehr als 30 Jahren nachhaltig für eine lebenswerte Umwelt ein. Für Hans Roth gehört zu einer lebenswerten Umwelt auch eine lesenswerte Literatur. Die Auswahl der PreisträgerInnen erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Alfred Kolleritsch und seiner Literaturzeitschrift „manuskripte“. Die Literaturzeitschrift im 55. Lebensjahr erscheint 4x jährlich. Publiziert werden ausschließlich unveröffentlichte Texte. Der als Förderpreis konzipierte „rotahorn“ ist mit 6.000 Euro dotiert – zweimal 3.000 Euro für den ersten Preis.