Start Kunst & Kultur Stipendiatenprogramm 2018: Über den Tellerrand blicken

Stipendiatenprogramm 2018: Über den Tellerrand blicken

Susanna Flock und Leonhard Müllner, Canicula, 2017

Die aktuelle Ausstellung „Kunstraum Steiermark 2018“ zeigt 10 Positionen heimischen Schaffens im internationalen Kontext.

Text: Natalie Resch

Ein Stück Kupfer, papiergleich leicht verformt, auf einem Holzblock positioniert. Veronika Eber-hart spielt in ihrer installativen Arbeit At your own pace mit der Bearbeitung von Kupfer, das in Bosnien traditionell zur Herstellung von Kaffee­service verwendet wird. Susanna Flock und Leonhard Müllner zeigen eine Choreografie aus Ton und Farben; Hunde werden beim nächtlichen Spaziergang zu schwirrenden Leuchtkörpern. Jimi Lends feuilles van de herfst sind gefilmte Gedichte, die in Brüssel entstanden sind. Alle diese Werke haben nichts gemeinsam – zumindest nicht auf den ersten Blick. Ausgewählt von einer siebenköpfigen Jury an ExpertInnen der Szene wie Heidrun Primas, Astrid Kury, Daniela Bartens u. a. kamen diese KünstlerInnen in den Genuss eines Atelier- und Stipendiatenprogramms.

„Das vom Land Steiermark geförderte Programm ist in den letzten Jahren zu einer lebendigen Drehscheibe für KünstlerInnen aller Sparten geworden”, so Kulturlandesrat Christopher Drexler. „Es reagiert auf den Bedarf von KünstlerInnen zu reisen, mobil zu sein und an anderen Orten Erfahrungen zu sammeln, zu recherchieren, Impulse zu bekommen und künstlerische Spuren zu hinterlassen.” Die Neue Galerie Graz zeigt in der von Günther Holler-Schuster kuratierten Schau das breite Spektrum an inhaltlich wie formal höchst unterschiedlichen Arbeiten, die im Rahmen der internationalen Residencies entstanden sind.

Nebst der Präsentation in einer Überblicksausstellung sei vor allem die professionelle Vernetzung der steirischen KünstlerInnen, die Einbindung in internationale Netzwerke und Projekte von wesentlicher Bedeutung, denn so hätten sie die Möglichkeit, sich „ein neues Umfeld anzueignen und sich mit anderen Kulturen und Prozessen zu beschäftigen“, so der Landesrat. Peter Peer, Leiter der Neuen Galerie Graz, will als Museum „aktiver Partner einer pulsierenden Szene“ sein und „Unterstützungsleistung mit jener Form der Positionierungsarbeit verbinden, welche die jeweiligen künstlerischen Werke in einem breiteren Kontext verortet“.

Gruppenausstellung „Kunstraum Steiermark 2018“, bis 17. März 2019 in der Neuen Galerie Graz, Joanneumsviertel, Zugang Kalchberggasse, 8010 Graz

www.neuegaleriegraz.at