Mit Sergej Prokofjews „Cinderella“ entführt die Oper Graz das Publikum in den Traum vom Ballett.
Ein Kleid, ein Schuh, ein Glockenschlag: Jedem ist das romantische Märchen von Cinderella bekannt, die in Anlehnung an das Grimm‘sche Aschenputtel aus ihrem Leben als unscheinbare Magd entflieht und zu einer Prinzessin wird; und das alles nur mit Hilfe eines Schuhes. In Sergej Prokofjews Ballett trifft diese märchenhafte Geschichte auf die moderne Geisteshaltung des Komponisten, denn für Prokofjew ist „Cinderella ein wirklicher Mensch, der wie wir alle denkt, leidet, sich bewegt und freut“. Diese Ansicht spiegelt sich in der kompositorischen Technik wider, in der Cinderella, verkörpert durch Lucie Horná, je nach Gemütszustand, sei es Trauer, Glück oder Liebe, über zahlreiche wiedererkennbare Leitmotive verfügt, was sie zu einer authentisch-emotionalen Persönlichkeit macht. Ballettdirektorin Beate Vollack übersetzt Cinderellas Sehnsuchtswelt, die sich zwischen Mädchentraum und harter Wirklichkeit bewegt. Durch die humorvoll-skurrile und zugleich rhythmisch-pointierte Musik erzählen die Figuren ihre Geschichte sehr emotional. Dirigiert wird dieses Stück, das seine Uraufführung 1945 in Moskau feierte, an der Grazer Oper erstmals von Chefdirigentin Oksana Lyniv.
Die Suche nach der Primaballerina
Cinderellas Vater ist nie gänzlich über den Verlust seiner geliebten Frau hinweggekommen, der in seinen Träumen immer wieder mit ihr den gemeinsamen, unvergessenen Pas de deux tanzt. Diese tröstlichen Ausflüchte helfen ihm, seine alte Liebe nicht aufgeben zu müssen, auch wenn er in der Realität nach ihrem Tod eine Ballerina geheiratet hat, mit der er gemeinsam eine Ballettschule führt. Cinderellas Halbgeschwister, welche die Tänzerin mit in die Beziehung gebracht hat, sind im Gegensatz zu ihrer Mutter keineswegs tänzerisch begabt, weshalb kurz vor dem entscheidenden Ball ein Tanzmeister angestellt werden muss, um den beiden jungen Damen die nötigsten Schritte beizubringen. Cinderella kann nur neidvoll zusehen, wie ihre beiden Schwestern den Eröffnungswalzer für den Opernball einstudieren, denn ihr selbst ist das Tanzen untersagt. Als der Moment gekommen ist und sich die Stiefmutter mit ihren Töchtern am Ball vergnügt, kommt ganz unvermutet eine Bettelfee zu Cinderella und bringt ihr wunderschöne, maßgeschneiderte Ballettschuhe. Erfüllt von unsagbarer Freude beginnt sie zu tanzen. Ihre Füße schweben anmutig über den Boden, bis die Magie des Tanzes die junge Frau in eine andere Welt zaubert. Cinderella findet sich am Ball wieder und sobald der Prinz sie sieht, kann er die Augen kaum mehr von der bezaubernden Tänzerin abwenden und möchte keinen einzigen Tanz mit ihr verstreichen lassen. Doch dann schlägt es Mitternacht …
Premiere: Do, 14. November 2019 um 19.30 Uhr
Weitere Termine: So, 17.11.*, Do, 21.11., Fr, 29.11., Sa, 30.11., Mi, 4.12., Mi, 18.12., Fr, 20.12.2019 und So, 1.3.*, Di, 5.3., Do, 7.3., Di, 23.6., Mi, 24.6.2020 um jeweils 19.30 Uhr bzw. *15 Uhr
Vor der Premiere: So, 10.11.2019
Kostprobe: Fr, 9.11.2019 um 10.30 Uhr
Nachgespräch: Fr, 29.11.2019
After-Show-Party: Sa, 30.11.2019
Nachklang für Studentinnen und Studenten: Mi, 4.12.2019