Die Ausstellung in der Neuen Galerie Graz zeigt ein Potpourri heimischer Kunstschaffender.
Text: Lydia Bißmann
Noch bis zum 8. März sind in der Neuen Galerie erstmals nur die preisgekrönten Arbeiten zum Förderungspreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst 2019 zu sehen. Der Preis besteht seit 60 Jahren und wurde 2019 zum 48. Mal verliehen. Zwei der sechs Auszeichnungen übernahmen etablierte, private Sponsoren – Wettbewerb und Schau wurden von der Neuen Galerie organisiert und durchgeführt. Das Arbeitsstipendium des Viktor-Fogarassy-Preises von 4.000 Euro, das an den ehemaligen Geschäftsführer von Kastner & Öhler erinnert, wurde diesmal an Susanna Flock vergeben. Ihr Thema ist die Synergie von virtuell erzeugten Bildern und der Wirklichkeit.
In „I don’t exist yet“ platziert sie einen grünen, plumpen Animationsdummy in ein fertiges Setting, das dadurch eine Art Eigenleben bekommt. Ebenfalls mit dem Medium Film agiert Lotte Schreiber, die für Sabaudia mit dem 5.000 Euro hohen con-tempus-Preis von Stefan Stolitzka (legero united) bedacht wurde. Ihr Kurzfilm handelt von einer italienischen Kleinstadt, die von Mussolini als Agrarzone in einem Sumpfgebiet errichtet wurde. Ihre schlichte, aber eindrucksvolle Art zu erzählen bringt die Betrachter dazu, eingeschliffene Sehgewohnheiten und Stereotypen neu zu überdenken. Die Ausstellung gibt Einblick in die Arbeiten der Gewinner, die aus 136 Einreichungen gekürt wurden. Zu ihnen gehören außerdem das Kollektiv Total Refusal (Robin Klengel, Leonhard Müllner, Michael Stumpf), Julia Gaisbacher, deren Werke vom Land Steiermark angekauft wurden, und Nayarí Castillo und Lena Violetta Leitner, die 2019 je ein Arbeitsstipendium erhielten.
Ausstellung zum Förderungspreis des Landes Steiermark für zeitgenössische bildende Kunst 2019
Kuratiert von Radmila Iva Jankovic´ (MSU – Museum of Contemporary Art, Zagreb)
Neue Galerie Graz, Joanneumsviertel, 8010 Graz
Laufzeit bis 8.3.2020