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29. Internationale Bühnenwerkstatt: Tanzt, tanzt, tanzt …

Ballett Barre Foto: Stefan Kühne

… tanzt ins unbekannte Ich! Tanzneulinge, Erfahrene oder Profis – die Bühnenwerkstatt bietet von 11. bis 17. Juli wieder Werkstätten in zeitgenössischem und urbanem Tanz sowie Cross-overs zu Theater.

Wäre da nicht die große Empathie für den Tanz, die Künstlerinnen und Künstler sowie das Publikum, dann würde die 29. Internationale Bühnenwerkstatt & Tanztheaterfestival im Krisenjahr 2020 nicht stattfinden. Doch es wäre auch nicht die Bühnenwerkstatt von Intendantin Ursula Gigler-Gausterer und ihrem Team, hätte sie nicht immer darauf vertraut, dass das Festival ein pulsierendes Muss für das ganze Land ist und an der Durchführung des Programms festgehalten. Schlussendlich gelang es trotz Restriktionen ein internationales Line-up auf die Beine zu stellen, das die steirische Landeshauptstadt von 11. bis 17. Juli wieder zu einem Zentrum für zeitgenössischen Tanz macht – und das sogar mit Solitärstatus in ganz Österreich. Mutig wurde das bereits feststehende Programm an die Gegebenheiten angepasst und ein elektrisierendes Festival ermöglicht. Die Teilnehmerzahl musste zwar reduziert werden, doch das Credo, Graz durch Bewegung zu erfrischen und einen Urlaubsort für Körper und Geist zu schaffen, lebt.

Keep in Contact, Honey Badger & Wolverine
Foto: Energy Lam

Urlaub einmal anders gedacht

Die 29. Ausgabe des Festivals legt den Schwerpunkt nun auf die Werkstätten und wird Performances vor Publikum ausschließlich im öffentlichen Raum präsentieren. Die Workshops, abgehalten von renommierten Dozentinnen und Dozenten aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Russland, Griechenland, Slowakei, Italien oder Großbritannien, werden wieder im einzigartigen Ambiente des Theaters im Palais an der Kunstuniversität Graz stattfinden und Profis wie Bewegungsbegeisterten gleichermaßen die Freude am zeitgenössischen und urbanen Tanz in all seinen Facetten vermitteln. Sie eignen sich für alle Altersgruppen und steigern das körperliche Wohlbefinden, fördern Kreativität, Gesundheit, Ausdauer und Technik. Tanzinteressierte ohne professionellen Anspruch können ebenso partizipieren wie Professionals. Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern gemeinsam ist aber der Zugang zu den Meisterklassen: Denn Werkstatt heißt sich einzubringen, statt nachzuahmen, und die künstlerische Arbeit mit den Profis steht im Vordergrund.

Contemporary Dance and Choreography
Foto: Danilo Amadeo

We believe in it

Gegründet wurde die Int. Bühnenwerkstatt 1992 als ganzjährige Tanzthea­ter-Plattform für zukünftige Tänzerinnen und Schauspieler sowie als Aktionsforum, um über neue künstlerische Inhalte sowie Kommunikationsmethoden im ­Tanztheater nachzudenken. Das Hauptaugenmerk liegt in der Forschung im experimentellen Tanz, der Interaktion von Körper, Stimme, Tanz und neuen Medien sowie weiters der Förderung junger Tänzer und der Information des Publikums über neue Strömungen in dieser Kunstsparte. Die Int. Bühnenwerkstatt bringt aber nicht nur weltweite Trends nach Graz, sondern setzt mit eigenen Produktionen auch immer wieder weit über Österreichs Grenzen hinaus wahrnehmbare Akzente. So auch 2020 mit der 29. Internationalen Bühnenwerkstatt und Tanztheaterfestival und einem Programm, das gerade in Zeiten der Krise die heilende Wirkung des Tanzes beschwört. Denn entgegen des Zitates „Kein gesunder Mensch tanzt“ des namhaften Schriftstellers und Philosophen Cicero (106-43 v. Chr.) ist mittlerweile die gesundheitsfördernde Wirkung des Tanzes mehrfach durch wissenschaftliche Studien bewiesen.

Yoga & Dance, Elisabeth Cartellieri
Foto: Christian Lerch

The Healing Power of Dance

Tanzen und die Gesundheit des Körpers gehen Hand in Hand, die rhythmische Bewegung zu Musik ist uns in die Wiege gelegt und hat überaus positive Auswirkungen auf Körper und Geist. So hat der Rhythmus direkten und großen Effekt auf unsere Gehirnströme und der Tanz besitzt die Fähigkeit, den Stresslevel zu verringern, Balance und Flexibilität zu vergrößern und die wahrgenommene Sexualität zu steigern.

Tanz VorOrt

Und der „Step-in“ in dieser Kunstform ist einfacher, als man denkt. Um den Einstieg auch für Anfänger zu erleichtern, findet die Arbeit in den Workshops deshalb auch in unterschiedlichen Niveaustufen statt, sodass jeder davon profitieren kann. Steht im „OPEN LEVEL“ die Vermittlung von Technik (Tanz, Stimme, Rhythmus) für Bewegungsinteressierte mit nicht professionellem Anspruch im Vordergrund, bietet „NIVEAU II“ Tänzerinnen und Schauspielern die Möglichkeit, an einem konkreten Thema zu arbeiten und sich von den ausführenden Spitzentänzern verbessern zu lassen.

Foto: Elias Choi Buttinger

Celebrate Dance

Sich mit Tanz zu beschäftigen bedeutet, sich auf individuelle Weise mit ihm auseinanderzusetzen und den eigenen Körper besser wahrzunehmen. So lässt man in den Klassen der 29. Int. Bühnenwerkstatt etwa bei „Yoga & Dance“ die Seele tanzen, entdeckt seine explosive Seite mit „African Fusion“ – einer Kombination aus afrikanischem Tanz und Hip Hop mit Livepercussion – oder fliegt in „Akrobatik & Stage Skills“ mit Elias und Weng Teng Choi Buttinger durch die Lüfte. Ballett einmal anders gedacht: Für „Ballett Barre“ und „Ballett Center Work“ konnte mit dem Briten Robert Hewitt auch ein Star des Wiener Staatsopernballetts gewonnen werden, der in seinen Werkstätten sowohl für Anfänger wie auch Fortgeschrittene die Dynamik des Balletts mit all ihren Freiheitsgraden präsentiert.

Antoine Ragot / Kira Kirsch, Axis Syllabus, Open Level
Foto: Anna Maynard

In „Contemporary Choreography“ konstruiert und dekonstruiert man die eigenen Tänze oder man entdeckt, berührt und schärft die Sinne in „Body Mind Centering“. Ein Highlight des Programms 2020 ist „Axis Syllabus“ – eine spannende Tanztechnik mit der namhaften Berlinerin Kira Kirsch und dem Franzosen Antoine Ragot, die einen großen Fundus an klinischem und empirischem Wissen bietet, das den Körper in Bewegung in Begriffen der Orientierung, anatomischen Strukturen und physikalischen Gesetzmäßigkeiten ­beschreibt. Neu im Programm ist „Gyrokinesis®“, das Körper und Geist stärkt und lehrt, sich fließend, gelöst und kraftvoll zu bewegen. Für den beliebten Kurs „Körper, Stimme, Ausdruck“, in dem Ausdruck, Bewegung und Artikulation trainiert werden, konnte heuer der Schauspieler Fredrik Jan Hofmann verpflichtet werden. Seine Erfolgsproduktion Judas am Schauspielhaus Graz, ein Monolog von Lot Vekemans, ist derzeit in einer 360°-Aufnahme im Foyer des Schauspielhauses zu erleben und im TV war er zuletzt in der vielfach beachteten Produktion Das Boot auf Sky Entertainment zu sehen. Sämtliche Workshops finden jeweils einmal täglich im Zeitraum des Festivals im Theater im Palais (Palais Meran) an der Kunstuniversität Graz statt.

Der charismatische Schauspieler Fredrik Jan Hofmann leitet die Werkstatt „Körper, Stimme, Ausdruck“
Foto: Katja Kuhn

www.buehnenwerkstatt.at

Workshops Weekend 11. & 12. Juli

AKROBATIK & STAGE SKILLS mit Elias und Weng Teng Choi Buttinger, Open Level

URBAN DANCE CONTEMPORARY mit Elias und Weng Teng Choi Buttinger, Open Level

AXIS SYLLABUS mit Antoine Ragot, Open Level

Workshops von 13. bis 17. Juli

KEEP IN CONTACT – IMPROVISATION MATERIALS mit Evgeny Kozlov, Open Level

CONTEMPORARY DANCE & CONTEMPORARY CHOREOGRAPHY mit Alberto Cissello

Contemporary Dance Open Level, Contemporary Choreography Level II

BALLETT BARRE & BALLETT CENTER WORK mit Robert Hewitt

Ballett Barre Open Level, Ballett Center Work Level II

AFRICAN FUSION mit Claudia Fürnholzer, Open Level & Level II

YOGA & DANCE mit Elisabeth Cartellieri, Open Level

AXIS SYLLABUS mit Kira Kirsch, Open Level

BODY-MIND CENTERING® mit Evgeny Kozlov, Open Level

INKLUSIVES KÖRPERTHEATER mit Evgeny Kozlov, Open Level

KÖRPER, STIMME, AUSDRUCK mit Fredrik Jan Hofmann, Open Level

GYROKINESIS® mit Manuela Rojko Schranz, Open Level

Nähere Infos und Anmeldung: www.buehnenwerkstatt.at

Tomas Danielis

Performances

Eröffnung mit Tomas Danielis

Samstag, 11. Juli, 19.30 Uhr
Eintritt frei (Reservierung erforderlich: office@buehnenwerkstatt.at)

„Honey Badger & Wolverine“ Elias & Weng Teng Choi Buttinger
„Each precious moment“ Alexandros El Greco

Sonntag, 12. Juli, 19.30 Uhr

„Carte Blanche“ Ein Experiment im öffentlichen Raum, CieLaroque

Montag, 13. Juli, 19.30 Uhr

„Moskau – Petuski“ Getanzte Lesung mit Fredrik Jan Hofmann, Claudia Fürnholzer und Alberto Cissello (Tanz)

Donnerstag, 16. Juli, 19.30 Uhr

Alexandros El Greco

Ort: Vorplatz Theater im Palais an der Kunstuniversität Graz, Leonhardstraße 15-19

Tickets erhältlich im „Ticketzentrum Graz“, Kaiser-Josef-Platz 10, 8010 Graz

Tel.: 0316 8000, www.ticketzentrum.at
www.buehnenwerkstatt.at