Auch die steirischen Theaterfeste der Regionen, die alljährlich von Theaterland Steiermark in vielen steirischen Regionen veranstaltet und künstlerisch betreut und von vielen tausenden kulturhungrigen Menschen besucht werden, sind von den aktuellen Ereignissen betroffen. Und dennoch: Auch wenn Stillstand verordnet war, so bewegte und bewegt sich hinter den Kulissen einiges.
Trotz aller Bemühungen und stets aufrechterhaltener Hoffnung musste auch Theaterland Steiermark bereits fertig geplante Festivals absagen. Und zwar das für Mai geplante internationale Figurentheaterfestival Sommertraumhafen in Wies, Stainz und Bad Radkersburg und das Jugendtheaterfest Rabiatperlen in Deutschlandsberg. Das war es dann aber vorerst mit erzwungenen Absagen. Die restlichen Theaterfeste sollen stattfinden, angepasst an geltende Rechts- und Gesundheitsvorschriften. Mit adaptierten Programmen und an womöglich anderen Terminen. Das Festival der kleinen Kostbarkeiten in Straden, ARTigKLASSISCH, wurde von Juni in den November verschoben. „Absagen sind für Theater mitunter die schwierigsten Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Schauspieler wollen spielen, Zuschauer suchen das Live-Erlebnis. Virtuelle Räume sind für das Theater selbst in Zeiten wie diesen kein Ersatz,“ so Peter Faßhuber, künstlerischer Leiter von Theaterland Steiermark. Man hoffe, zumindest ab Sommer diese Live-Erlebnisse wieder bieten zu dürfen.
Saisonstart mit den TTW
Ab 17. Juli sollte es mit den Theatertagen Weißenbach/Haus im Ennstal endlich losgehen. 10 Theaterprojekte sind ins Ennstal zu diesem feinen, kleinen Festival eingeladen. Das Programm ist wieder vielfältig: Zeitgenössisches, Klassisches sowie Komödien und Pippi Langstrumpf – wie alles begann, ein Projekt für die ganze Familie. Die Eröffnung soll am 17. Juli um 19 Uhr am Dorfplatz mit dem Mezzanintheater und La vita mi piaccio stattfinden. In den folgenden zwei Wochen, das Festival läuft bis 31. Juli, kommt der Worttänzer und Objekttäter Peter Spielbauer zu einer finalen Erkenntnis: Alles ist eine Bürste. Das Theater Wolkenflug zeigt mit Wütende weiße Männer einen hochpolitischen, ironischen und unterhaltsamen Abend über die Abgründe männlicher Identitäten und das Theater Quadrat stellt in Max Frischs Blaubart die große Frage nach der Wahrheit. Und dann stelle man sich noch vor, man ist irgendwo oben, in den Bergen. Und eine Lawine ist abgegangen und hat Sie und noch ein paar Menschen in einer kleinen Pension verschüttet. Darunter einige großartige Musiker. Und irgendwo, verschüttet darin, blühen Gedichte … wir lauschen ihnen … und plötzlich dringt ein Licht herein … „There is a crack, a crack, in everything. That’s where the light comes in …“ Cohen – ein Projekt von Daniel Doujenis. Hoch oben in den Bergen. In Weißenbach 2020.
Wie kann es weitergehen?
Das volle Programm ist unter www.theaterland.at abrufbar. Ebenso werden Interessierte auf dieser Seite auch über alle möglichen Änderungen des Programmes bzw. (über) etwaige behördliche Auflagen informiert! In Kooperation mit der uniT Dramawerkstatt arbeitet Theaterland Steiermark in diesem Jahr an einer besonderen Form der literarischen Nahversorgung. Neue dramatische Texte sollen in Lesungen, Installationen und kleinen Inszenierungen in viele Wohnzimmer und öffentliche Orte geschickt werden. Und dann heißt es: vom Theatersommer in den Theaterherbst. Von 22. bis 27. September gibt es in Oberzeiring das biennale Festival WERKSTATT 2.20, bei dem gleich 10 Uraufführungen, koproduziert von Theaterland Steiermark auf dem Programm stehen. Mit dabei sind auch renommierte Gruppen aus der Steiermark, wie das Planetenparty Prinzip, TaO oder Theater Kaendace. Den genauen Festival-Überblick wird es auch in der Juli-Ausgabe von „Achtzig“ zum Lesen geben.
www.theaterland.at