Am 21. Oktober 2020 ist im György-Ligeti-Saal der KUG Igor Strawinskys Märchenvertonung „Die Geschichte vom Soldaten“ zu erleben. Es musiziert das KammerEnsembleOberschützen, geleitet von keinem Geringeren als dem Stardirigenten Dennis Russel Davies.
Die Märchen-Moritat vom Soldaten, der sich auf einen Handel mit dem Teufel einlässt, wurde von Igor Strawinsky mit buntesten musikalischen Mitteln erzählt – vom Tango bis zum Walzer, vom Marsch bis zum Choral. Der Stoff für Strawinskys musikalische „Bühnenerzählung“ entstammt der russischen Volksdichtung.
Bei seinem Pakt mit dem Teufel tauscht der Soldat seine Geige und gewinnt unermesslichen Reichtum – aber wenig Glück und noch weniger Liebe. So verlässt er seine Heimat und gelangt schließlich in ein fremdes Königreich, dessen Prinzessin erkrankt ist. Der König verspricht seine Tochter demjenigen, der ihr zu helfen vermag. Um seine Geige wiederzuerlangen, mit deren Klang er die Prinzessin heilen kann, muss der Soldat den Teufel überlisten …
Dramatisch umgesetzt wird die Geschichte in dieser Produktion von der Schauspielerin Maren Galler, die gemeinsam mit Kerstin Galler als Regisseurin ihre Neufassung des Klassikers der Geschichte vom Soldaten als Musiktheater nach C. F. Ramuz und Igor Strawinsky in der Grazer, Burgenländischen und Wiener Erstaufführung präsentiert.
Als Igor Strawinsky 1917 das Werk als eine erzählte Moritat mit Schauspielern und Orchester konzipierte, erinnerte die Situation in mancher Hinsicht an den eben erlebten Corona-Lockdown. Selbst in der Schweiz, wo der Komponist sich am Genfer See aufhielt, waren die Auswirkungen des Krieges zu spüren, die Gelder knapp und die Theater geschlossen. Die kleine Besetzung, die wohl nicht zufällig an russische Gauklerbühnen erinnert, scheint also nicht zuletzt aus der Not geboren. Für diese Produktion tritt hier das KammerEnsembleOberschützen (Gründung 2015 durch KUG-Professor David Seidel) mit Studierenden aus dem burgenländischen Institut der KUG auf die Bühne.
Dieses Ensemble wird bei seiner musikalischen Interpretation erstmalig vom international renommierten Stardirigenten Dennis Russel Davies geleitet. Angesichts der Engagements des Maestros rund um die Welt ist das eine gar nicht so kleine Sensation. Aktuell ist Dennis Russel Davies Chefdirigent des MDR-Sinfonieorchesters Leipzig und der tschechischen Filharmonie Brno, in Österreich kennt man ihn auch von seiner Zeit als Chefdirigent des Bruckner Orchester Linz und Opernchef am dortigen Landestheater (2002–2017). Als Gast hat er die besten Orchester und an den ersten Häusern der Welt dirigiert – von den Berliner Philharmonikern bis zum Chicago Symphony Orchestra, von Bayreuther bis Salzburg, von der Metropolitan Opera New York bis zur Wiener Staatsoper.
Die Geschichte vom Soldaten gelangt am Mittwoch 21. Oktober um 19.30 Uhr im MUMUTH zur Erstaufführung, es folgt eine Aufführung am Donnerstag, 22. Oktober um 19.30 Uhr im REDUCE Kultursaal im burgenländischen Bad Tatzmannsdorf und schließlich am Freitag, 23. Oktober um 20 Uhr, ein Auftritt der KUG-Studierenden unter Dennis Russel Davies im Gläsernen Saal des Wiener Musikvereins.
Die Geschichte vom Soldaten
21.10.2020, 19.30 Uhr, MUMUTH
Eintritt kostenlos
Zählkartenreservierung: tickets@kug.ac.at
www.kug.ac.at