Eine Fotoausstellung von Franz Fauth im Greith-Haus in St. Ulrich lässt ab 11. Februar tief eintauchen in eine längst vergangene Zeit.
Zu Lebzeiten war Franz Fauth (1870–1947) im oberen Sulmtal eine illustre Persönlichkeit, die als einer der ersten Motorradbesitzer im Bezirk Deutschlandsberg Mensch und Tier erschreckte und sich als Musikant großer Beliebtheit erfreute. Seit 1888 als Fotograf tätig, betrieb er auch erfolgreich ein Atelier auf seinem Hof in Korbin, wo Bauersleute, fahrende Händler, Hochzeiter und Jäger, noble Damen, Soldaten der k.u.k.-Armee, Hitlerjungen, SA-Angehörige, Wehrmachtssoldaten, Kriegsgefangene und Tito-Partisanen Aufstellung genommen haben.
Die Bilder der meist unbekannten Protagonisten spiegeln politische Umbrüche wider, wobei Fauth in seiner Fotografie keinen Unterschied zwischen Freund und Feind machte. Sein kulturhistorisches Vermächtnis wurde 2016 in einer „fotoarchäologischen Grabung“ gehoben: 12.000 Glasplattennegative, Fotopositive, Dokumente und fotografische Geräte lagen auf dem Heuboden oberhalb der einstigen Dunkelkammer und sind nun im Greith-Haus zu sehen. Die Ausstellung „Versunkene Welt“ (in Kooperation mit dem Museum für Geschichte) erzählt die außergewöhnliche Geschichte dieses außergewöhnlichen Weststeirers.
12. Februar bis 30. März 2021 bei freiem Eintritt
Öffnungszeiten: Fr & Sa 14–18 Uhr, an Veranstaltungstagen ab 14 Uhr und nach telefonischer Voranmeldung
Greith-Haus, Kopreinigg 90, 8544 St. Ulrich in Greith
www.greith-haus.at