Seit 5. Mai ist die aus dem letzten Jahr verschobene Ausgabe des Filmfestivals Mountainfilm Graz online per Stream zu erleben. Und ab dem 9. Juni gibt es Filmvorführungen vor Publikum.
Text: Stefan Zavernik
Das internationale Filmfestival Mountainfilm Graz zeigt sich 2021 so vielseitig wie noch nie: Online-Edition und Filmvorführungen vor Publikum, ein neues Sonderprogramm und eine zusätzliche Veranstaltungsstätte bringen frischen Wind in den gewohnten Festivalablauf. Die inhaltliche Ausrichtung bleibt dabei unverändert, gezeigt werden die besten Produktionen der internationalen Bergsport- und Dokumentarfilmszene. Filmschaffende aus 36 Ländern weltweit haben mit ihren Beiträgen am Wettbewerb um den Grand Prix Graz 2020 teilgenommen. Davon wurden 85 Filme zum Contest zugelassen. Was im November 2020 pandemiebedingt nicht möglich war, wird nun in diesem Frühsommer 2021 nachgeholt. Der erste Teil des Festivalprogramms ist seit 5. Mai online im Stream zu sehen, und das noch bis zum 6. Juni 2021. Über die Festivalwebsite werden 25 ausgesuchte Wettbewerbsfilme bis zum Start des Präsenzfestivals gezeigt. Jede Woche wird ein neues Programm, bestehend aus fünf Filmen aus den Festivalkategorien veröffentlicht. Tickets und Informationen gibt es auf: www.mountainfilm.com.
Festival mit Publikum
Mit Verschiebung des Festivals von November 2020 auf den milden Juni 2021 ergeben sich ganz neue Möglichkeiten: Das historische Gemäuer der Kasematten am Grazer Schloßberg wird zur Freiluft-Bühne für die ersten beiden Festivaltage. Hier eröffnet Mountainfilm Graz – Impulse am 9. Juni die Veranstaltung mit einem Gesamtpaket aus Filmvorführung und Bühnendiskussion. Gezeigt wird der preisgekrönte Film Genesis 2.0 des Schweizer Regisseurs Christian Frei. Dieser richtet den Blick auf moderne Mammutjäger, die im tauenden Permafrost der Arktis nach Mammutstoßzähnen wühlen. Weit entfernt in modernsten Laboren versuchen Wissenschaftler aus uralten Geweberesten dieser Riesen eine neue Generation von Wollhaarmammuts zu klonen. Wie in vielen anderen Bereichen hat die biologische Forschung allein in den letzten Jahren enorme Entwicklungen gemacht – und wir nehmen ihre Resultate oft nur zu gern in Anspruch. Christian Frei zeigt in seinem Film vieles auf, wertet aber nicht, wie auch die Natur in ihrem Schaffen nicht wertet. Das überlassen beide dem Publikum.
Neugierig auf die Welt
Einen Tag nach der Eröffnung auf den Kasematten startet das Programm im Congress Graz: Abenteuerliche Expeditionen und athletische Herausforderungen lassen den Adrenalinspiegel steigen. Nicht weniger atemberaubend sind die Beiträge aus dem Genre der Naturdokumentationen, die faszinierende Lebensräume und ihre tierischen Bewohner auf die Leinwand bringen. Filme über fremde Kulturen und feinfühlige Menschenporträts zeigen wieder, wie wenig wir doch eigentlich von unseren Mitmenschen und ihrer Art zu leben, kennen. Das Filmfestival Mountainfilm Graz hält auch in seiner Nachtragsausgabe die Neugier auf unsere Welt und die Natur wach. Womöglich genau das, was wir aktuell brauchen – in Zeiten wie diesen. Im November 2021 begrüßt das Filmfestival das Publikum erneut – in der regulären Ausgabe des Festivals.
Die feierliche Siegerehrung, bei der die Gewinner des Wettbewerbs bekannt gegeben und auf der Festivalbühne ihre Preise erhalten, findet am Samstag, 12. Juni 2021 um 18.30 Uhr im Stefaniensaal des Congress Graz statt. In der „Langen Nacht des Bergfilms“ werden die prämierten Filme im Stefaniensaal, im Steiermarksaal und im Kammermusiksaal aufgeführt.
Infos zu Programm und Tickets auf www.mountainfilm.com