Die kommende Saison am Schauspielhaus Graz verpackt die vielfältigen Debatten unserer Gesellschaft in theatrale Form.
Endlich wieder Theater vor vollen Rängen im Schauspielhaus Graz! Zwar wurden in den Lockdowns neue Erlebnis-Räume für das Publikum gesucht und erschlossen – etwa mit Theaterverfilmungen, kreativen 360-Grad-Experimenten sowie Audio-Walks und einem Hörspiel –, das reale Erlebnis konnte aber nicht ersetzt werden. „Die Freude auf das Momentum des Live-Erlebnisses, das immer auch soziales Ereignis ist, ist groß. Die lokale Anbindung eines Theaters an eine Stadt sowie die leibliche Kopräsenz von Spielern und Zuschauern ist ein nicht hinterfragbarer Wert für eine Gesellschaft, die sich im Theater gemeinsam ihrer selbst vergewissert“, so die Intendantin des Schauspielhauses, Iris Laufenberg.
Eröffnet wird die Spielzeit mit Mary Shelleys Der letzte Mensch (16. 9.) in der Inszenierung von Alexander Eisenach. Der Schauerroman der Frankenstein-Autorin handelt von einer Seuche, die im späten 21. Jahrhundert Europa ins Chaos stürzt. Am 17. 9. bringt Regisseurin Anne Mulleners das Erfolgsstück Die Laborantin der britischen Autorin Elle Road in HAUS ZWEI zur österreichischen Erstaufführung. Einen weiteren Höhepunkt stellt die Graz-Premiere von Ich, Wunderwerk und how much I love Disturbing Content dar. Die Koproduktion mit dem Deutschen Theater Berlin in der Regie von Claudia Bossard wird am 25. 9. erstmals in HAUS ZWEI zu sehen sein. Die erste Premiere in HAUS DREI (29. 9.) ist Once Upon Tomorrow, ein Theaterabend über das Klima. Am 18. 9. findet zudem das Eröffnungskonzert mit der Grazer Kultband THE BASE bei freiem Eintritt statt. Das ursprünglich für die Spielzeit 20.21 geplante Das Licht im Kasten (Straße? Stadt? Nicht mit mir!) von Elfriede Jelinek wird am 1. 10. in HAUS EINS Premiere feiern, Regisseur Franz-Xaver Mayr inszeniert den bild- und sprachgewaltigen Streifzug durch die Welt der Kleidung, der sich mit schönen Oberflächen und hässlichen Kehrseiten auseinandersetzt. Im November folgen zwei weitere Premieren auf der großen Bühne: Am 6. 11. das Stück Garland in der Regie von Anita Vulesica, das voller skurriler Gestalten und pointierter Dialoge als Mischung aus ländlicher Komödie und „Klimatragödie“ das wohl wichtigste Thema der Gegenwart auf humorvolle Weise zur Sprache bringt. Ebenfalls verschoben wurde Claudia Bossards Adaptierung von F. Scott Fitzgeralds berühmtestem Roman Making a Great Gatsby, die nun am 26. 10. zur Premiere kommt. Die zweite Saisonhälfte ist geprägt von britischer Dramatik und zeigt zwei gänzlich unterschiedliche Stücke von William Shakespeare: Stephan Rottkamp inszeniert Macbeth (14. 1. 2022), Markus Bothe die Komödie Ein Sommernachtstraum (im Frühjahr 2022). Am 11. 3. 2022 wird zudem Linda von der jungen britischen Autorin Penelope Skinner (Regie Dominique Schnizer) ihre österreichische Erstaufführung erleben. Abgerundet wird der Spielplan durch das brandaktuelle Stück Gott von Ferdinand von Schirach, das, inszeniert von Bernd Mottl, am 4. 2. zur Premiere kommen wird. Und ein Wiedersehen gibt es mit Julia Gräfner in Der große Diktator; die Inszenierung ist für alle Abonnent*innen im Abo-Plus buchbar.
Alle Neuinszenierungen in HAUS EINS erlebt man am günstigsten mit einem Fixplatzabonnement: Abonnent*innen erhalten ihre Karte für ihren Stammplatz am Lieblingstag zugeschickt; ohne Anstehen und Warteschleife. Außerdem sparen sie bis zu 25 % (Erwachsene) und 50 % (Jugendliche) gegenüber dem Einzelkartenpreis.
Neu während der sommerlichen Theaterpause ist der digitale Spielplan: Im Programm befinden sich verschiedene Formate, darunter Videostreams der Stücke Zitronen Zitronen Zitronen von Sam Steiner, Niemand wartet auf dich von Lot Vekemans und die Virtual Reality-Theatererlebnisse Krasnojarsk und Der Bau, die mittels Fahrradkurier im Grazer Stadtgebiet zugestellt werden.