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Gallery Walk, Poetry Slam und ein tierischer Blick

Gridchen Pliessnig

Anfang Mai startet das ANDERE heimatmuseum Schloss Lind in Neumarkt mit einer Kreiswanderung durch die vielen Ausstellungsorte und den Park sein Jahresprogramm, in dem heuer Tiere die Hauptrolle spielen werden.

Text: Lydia Bißmann

Das Schloss Lind in Neumarkt ist mit seinen originellen Parkgalerien in ehemaligen Schaf- und Schweineställen, im Glashaus, Turm oder in der Kapelle eine wundervolle Mischung aus Gesamtkunstwerk, Museum und Ort des Erinnerns und Gedenkens an die Verbrechen des Terrorregimes der NS-Zeit. Es ist Ausstellungsort und Bühne für zeitgenössische Kunst, Musik und Literatur. Kuratiert wurde das Programm, das urbane Kunst und ländlichen Raum miteinander verbinden soll, von Andreas Staudinger und Britta Sievers. Am 7. Mai können Besucherinnen und Besucher in einem geführten „Gallery Walk” die Soundausstellung von Thomas Felfer, die vielen Einzelausstellungen in den Parkgalerien und das großzügige, sich ständig verändernde Areal erkunden. Im Park selbst wächst das „Zoemeterium der Dinge” heran, wo neben Pflanzen auch ausgemusterte Objekte aus dem Alltag „in Würde altern dürfen”. Neu ist eine Reihe von Grafik- und Fotobüchern über das Schloss, deren erste Ausgabe das Duo Brillantin gemeinsam mit Andreas Staudinger gestaltet haben. Das Gedenkprojekt in Kooperation mit dem Mauthausen Komitee am 21. Mai gestaltet heuer Julia Bischof, die sich in einer groß angelegten wissenschaftlichen Arbeit mit Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern im Bezirk Murau beschäftigt.

Animalisch lautet das heurige Motto, zu dem Richard Klammer u. v. a. teils eigene Beiträge anfertigen

Wie wir Tiere anschauen

„Animalisch“ lautet das Motto der Sonderausstellung 2022, in der viele, extra für das ANDERE heimatmuseum Schloss Lind produzierte Werke zu sehen sein werden. Künstlerinnen und Künstler wie Ina Riegler, Vivian Simbürger, Gridchen Pliessnig, Richard Klammer, Hanno Kautz sowie die Kollektive One Two Much und Total Refusal beschäftigen sich hier mit dem Blick auf unsere tierischen Mitbewohner. „Play it again, Slam” lautet das Motto des Literaturfestivals mit dem Schwerpunkt Poetry Slam Mitte August, das von Isabella Krainer kuratiert wurde. Im Musikprogramm diesen Sommer finden sich ein Schwerpunkt auf zeitgenössische Musik von Frauen (Noreia Quartet im Juni). Spektakuläres Highlight der der Saison wird die Licht- und Videoperformance ANIMALIZE am 2. September, wo Licht- und Performance-Künstlerinnen einen tierischen Blick auf das Schloss werfen werden.   

Ada Kobusiewicz, 2020

Das ANDERE heimatmuseum
Schloss Lind, 8820 St. Marein
Museumsbesuch nur gegen telefonische Voranmeldung, Park- und Outdoorbereich sind jederzeit frei zugänglich, Tel. 0358 3091

www.schlosslind.at

Kalender 2022

7.5., 18 Uhr
Vernissage zur Sonderausstellung von Thomas Felfer und Gallery Walk

21.5., 20 Uhr
Gedenkprojekt von Julia Bischof mit Musik von Klaus Payer und Asja Valcic

10.6., 20 Uhr
Noreia Quartett

1.7., 20 Uhr
White Noise

22.7., 20 Uhr
Katja Cruz

12.8., 18 Uhr
Poetryslam „Play it again, Slam”

2.9., 20 Uhr
Light- und Video- Großraumperformance ANIMALIZE (Konzept Andreas Staudinger)

16.9., 20 Uhr
Zurbrügg & Hudecek