Erfolg im Rahmen des Tanztheaterfestivals: Vor dem Krieg geflohene ukrainische Tänzerinnen haben in Graz eine neue künstlerische Heimat gefunden.
Myroslava Lutsenko, Daria Zarubina, Diana Bogila, Vakhedda Doroshenko, Yeliena Yarmoliuk und Marria Salo – klassisch oder zeitgenössisch ausgebildete Tänzerinnen – sind dem Krieg in der Heimat entkommen. Geflohen nach Graz, wo sie sich im Rahmen der 31. Internationalen Bühnenwerkstatt formierten und hier zumindest eine neue künstlerische Heimat fanden. Auf Initiative von Intendantin Ursula Gigler-Gausterer erarbeiten sie gemeinsam mit dem in Berlin lebenden russischen Choreografen Evgeny Kozlov und der Musik von Phil Von (FRA) in den letzten Monaten im Verlauf eines emotionalen Prozesses eine Produktion hautnah am Zeitgeschehen: das tief berührende Stück RawwaR, das im Juli im Rahmen des Tanztheaterfestivals im Grazer Lesliehof uraufgeführt wurde.
Es ist ein Stück für den Frieden und das Leben, das Schmerz ebenso vermittelt wie Stärke und ein Zeichen setzt für Mut und Zuversicht. Und es ist vor allem ein Stück, dass das Publikum zu Tränen rührte und für frenetischen Jubel sorgte. Nach dem fulminanten Erfolg in Graz wurde die Produktion auch in Weiz aufgeführt und geht nun auf internationale Tour, wo die Künstler*innen von Deutschland über Georgien bis in die USA in tanztheatraler Sprache vom Krieg vor unserer Haustüre erzählen. Gesammelt wurde bei den diesjährigen Performances auch für den vom ukrainischen Choreografen und Performer Victor Ruban ins Leben gerufenen „Ukrainian Emergency Performing Arts Fund“, welcher Künstler*innen der freien Szene vor Ort in der Ukraine unterstützt.