Die letzte Saison von Intendantin Iris Laufenberg am Schauspielhaus Graz bringt wie gewohnt neue Dramatik, aktuelle Themen und beste Unterhaltung.
Neben rund 20 Premieren bringt das Theaterjahr 2022.2023 auch die Verlängerung des Projektes WIR* – Eine Grenzerfahrung und stellt den Grundgedanken eines offenen, vielstimmigen und kritischen Wir in den Mittelpunkt der kommenden Saison. Am 10. September lädt man im Rahmen des Projekts zu einem „Tag der offenen Stadt“, an dem Bürger*innen mit Grenzerfahrung ihre Geschichten teilen, mit Expert*innen über Grenzpolitik diskutieren, das kaiserliche Denkmal am Freiheitsplatz neu eingekleidet wird und das Publikum in einer von Pia Hierzegger moderierten Show über wichtige Fragen abstimmt, bevor bei Live-Musik gefeiert wird. Die Impulse aus dieser Veranstaltung werden weiterentwickelt und fließen in ein dreitägiges WIR*-Festival ein, das von 16. bis 18. Juni 2023 stattfindet.
Der Spielplan in HAUS EINS
Der Herbst wird zunächst humorvoll: Claudia Bossard eröffnet die Saison mit Oscar Wildes rasanter Farce über Doppelmoral Bunbury. Ernst sein is everything!, es folgen Molières Komödienklassiker Der Menschenfeind und das absurde Anti-Stück Die kahle Sängerin in der Regie von Anita Vulesica. Hochaktuell versprechen sowohl Hospital der Geister zu werden, das auf drastisch-bizarre Weise den Zustand des Gesundheitswesens beleuchtet, als auch Die Ärztin, das berührend medizinethische Fragen aufbringt. Franz-Xaver Mayr verwebt in Penthesilea / Der Abend nach dem Begräbnis der besten Freundin Kleists sprachgewaltiges Antikendrama mit der zeitgenössischen Autorin Marlene Streeruwitz, und eine weitere Komödie, Ödön von Horváths Zur schönen Aussicht, bringt erstmals die preisgekrönte kroatische Regisseurin Anica Tomić nach Graz.
Neue Stücke in HAUS ZWEI & DREI
Weiters am Spielplan: Die österreichische Erstaufführung von Der Weg zurück über eine wissenschaftskritische Bewegung; zwei Gewinnerstücke der diesjährigen Autor:innentheatertage (Judith Shakespeare – Rape and Revenge sowie Fischer Fritz); die Uraufführung Sex Play, die sich unserem Verhältnis zum intimsten aller Themen widmet; und Identitti Rezeptionista, in dem der Identitätsdiskurs rund um Mithu Sanyals Roman beleuchtet wird. Die Kooperation mit der KUG wird mit einer Adaption von Moby Dick ebenso fortgesetzt wie die Bürger*innenbühne. Auch an den Erfolg der bisherigen Virtual-Reality-Stücke wird angeknüpft: Kurdwin Ayub inszeniert einen neuen VR-Film, inspiriert von Alice im Wunderland. Dem Abschied von Iris Laufenberg widmet sich im Mai das von Sandy Lopičić in Szene gesetzte Ende vom Lied, das noch einmal das gesamte Ensemble zu einem rauschenden Abgesang auf der Bühne versammeln wird.