Der Begriff „Fake“ ist Motto der Schau im Kunsthaus, die sich darin mit Manipulation, Täuschung und Selbstoptimierung in Kunst und Grafikdesign auseinandersetzt.
Text: Lydia Bißmann
Die Ausstellung Faking the Real beschäftigt sich im Kunsthaus anhand von 80 Arbeiten nationaler und internationaler Kunstschaffender mit der Wechselwirkung zwischen Kunst und Grafikdesign von 1971 bis heute. Layout- und Bildbearbeitungsprogramme schaffen scheinbar endlose Möglichkeiten der Manipulation. Sie sind fixer Bestandteil der Werbung und haben einen festen Platz in der Kunst eingenommen. Fünf Themenfelder (Seeing is believing, Be Beautiful, Follow Me!, Yes, We Can und Alarm!) decken im Space02 Strategien der Täuschung, der Optimierung, der Manipulation und der Aneignung auf, die sich in einer rasant entwickelnden Technologie gegenseitig befruchten. Zu sehen sind Werke von 1971 bis heute von Rosemarie Trockel, Gerwald Rockenschaub, Elfie Semotan, Signe Pierce, Heimo Zobernig, Total Refusal oder dem Zentrum für Politische Schönheit. Neben der Wandlung vom Plakat als Signal im öffentlichen Raum bis hin zur Intervention in den sozialen Medien geht es dabei auch um politische Umbrüche und technologische Entwicklungen. Die Schau baut im Erdgeschoß auf den Hauptplakaten des steirischen herbst auf, die beim Kunstfestival immer eine zentrale Rolle gespielt haben und das immer noch tun. Faking the Real ist Teil der großen Sonderschau Kunst der Verführung, die 100 Jahre Grafikdesign und Plakatkunst aus unterschiedlicher Perspektive reflektiert.
Faking the Real, Kunst der Verführung
Zu sehen bis 8.1.2023, Di–So, Feiertag 10–18 Uhr im Kunsthaus Graz, Lendkai 1, 8020 Graz
www.kunsthausgraz.at