Bedřich Smetanas charmante komische Oper „Die verkaufte Braut“ sorgt für gute Laune.
Mit furioser Rasanz entführt uns der tschechische Komponist in diesem Werk einen Opernabend lang in ein böhmisches Dorf, in dem sich die Ereignisse förmlich überschlagen. Alle sind ausgelassen und fröhlich und feiern gerade Kirchweih – bis auf Marie, der der Sinn so gar nicht nach Feiern steht. Denn ihre Eltern wollen sie mit Wenzel, dem Sohn des reichen Grundbesitzers Micha, verheiraten. Wenzel ist verschroben, und außerdem liebt Marie Hans, von dem niemand so genau weiß, woher er eigentlich kommt … Die Grazer Neuinszenierung, die in Koproduktion mit dem Konzert Theater Bern entstanden ist, bringt erstmals Adriana Altaras als Regisseurin an die Oper Graz. Sie ist als Autorin und Schauspielerin in Film und Fernsehen gleichermaßen bekannt. Ihre Interpretation der Verkauften Braut in Bern wurde zum sensationellen Publikumserfolg. Die zeitlose Gültigkeit, die umwerfende Komik des Stücks erklärt sich dadurch, dass die Figuren ihre kleinen und großen Geheimnisse voreinander verbergen, sich aber nicht so richtig aussprechen. Adriana Altaras präzisiert: „Kurzum, alle sind schrecklich bemüht, machen aber alles verkehrt. Das ist zum Lachen, sehr liebenswert und komisch, weil es so menschlich ist.“ Und diese große Menschlichkeit, die dieses Stück auch verströmt, beschränkt sich nicht auf ein böhmisches Dorf in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Wo also dürfen wir mitverfolgen, wie Hans seine geliebte Braut Marie verkauft? Da hat sich die Regisseurin von bekannten dörflichen Strukturen inspirieren lassen: „Ich kenne nicht alle Namen aller Dörfer um Graz herum, aber es passt zu jedem Dorf. Ich denke an das Dorf meiner Kindheit, an den Feuerwehrball, die Blaskapelle, die kleinen und großen Skandale und Liebesdramen. Auch an meine …“
„Die verkaufte Braut“, komische Oper von Bedřich Smetana
Vorstellungen bis 22.3.2023
oper-graz.com