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Nowhere to run

Dominik Puhl, Mario Lopatta und Annette Holzmann bei den Proben zu "Leonce & Lena" Foto: Lex Karelly

„Leonce & Lena“ am Schauspielhaus Graz: Regisseurin Rebekka David bearbeitet Georg Büchners Klassiker über die Totalverweigerung zweier Königskinder als Konflikt der Generationen.

Wir wissen nicht, wohin. Wir wissen auch nicht, wie lange und wozu. Muss denn alles immer ein Ziel haben? Wir verweigern uns nicht, wir machen nur nicht mehr mit, kein Regieren, keine Hierarchien, keine Ausbeutung mit oder ohne Selbstverwirklichung, keine Vollzeit. (Wer will schon die volle Zeit seines Lebens etwas so Ärgerlichem wie Arbeit widmen!) Und auch kein Planen von ach so rosigen Aussichten. Warum irrsinnig Kräfte mobilisieren für ein Morgen, wenn übermorgen auf diesem Planeten eh niemand mehr leben kann?

Irgendwo zwischen Quiet Quitting und gutem Leben stellt Rebekka Davids Bearbeitung von Leonce & Lena die Frage, wofür es sich in einer untergehenden Welt noch zu arbeiten lohnt
Foto: Johanna Lamprecht

Nein, nichts für die Katz und nichts für ungut, wir machen kurz Pause, wir steigen aus, aber das hat nichts mit Ihnen zu tun, das ist nicht politisch, wir haben nicht vor, mit Steinen zu werfen, wir wollen nur vor dem Glashaus ein wenig fegen. Wenn das alle so machen würden und vor allen Türen frisch gefegte Absätze glänzten, ginge sicher so einiges friedlicher zu. Und insofern ist das hier vielleicht doch politisch, aber nur ein ganz kleines bisschen, keine Sorge. In der Zwischenzeit, so lange Sie auf uns warten: Lehnen Sie sich zurück, trinken Sie ausreichend Wasser und kümmern Sie sich um ihr eigenes f***ing Business. Es grüßen herzlich: Lena & Leonce!      

Foto: Lex Karelly

Premiere: 4.11., 19.30 Uhr
Geplante Vorstellungen: 7., 10., 15., 18., 30.11. sowie 6. & 28.12.,
jeweils 19.30 Uhr, Schauspielhaus

www.schauspielhaus-graz.com