Als Pilger durchquert Georg Brandner die Welt, der Idee folgend, dass Grenzen fließend und Kulturen untereinander verbunden sind. Auf jeder Reise entstehen so eindrucksvolle Dokumente seines Kunstschaffens. Zu sehen in der Hofgalerie im Steiermarkhof.
Spannung und Transparenz bieten dem 1956 in Leoben geborenen Künstler Georg Brandner stilistische Grenzen, die er seit jeher zu überschreiten gewillt ist. Aus einer Vielzahl an Techniken und Materialien entwickelte er so seinen Stil. Ein Stil, der durch ausgeklügelte Farbgebung geprägt ist, der die Betrachter*innen fesselt und ihre Zugänge gleichsam öffnet. „Die intensive Farbgebung in seinen Werken dient zur Bewusstmachung des Lebens, mit Kontrapunkten setzt er Akzente, die die Leidenschaft reflektieren. Er bedient sich kräftiger Farben und bringt seine persönliche Haltung zum Ausdruck. Als wichtigstes Ausdrucksmittel verwendet der Maler Georg Brandner immer wieder Erinnerungen von seinem Pilgerweg, er stellt die Schöpfung ins Zentrum seines künstlerischen Schaffens. Besonders zeichnet Georg Brandner aus, dass er keinen der großen Maler kopiert, sondern seinen eigenen Stil entwickelte“, so Kurator Johann Baumgartner über die Arbeiten des Künstlers, die in der Schau Mein Pilgerweg ab 11. Jänner in der Hofgalerie im Steiermarkhof zu sehen sein werden. Es sind Werke mit der klaren Botschaft, die Welt um uns differenzierter zu sehen.
Im Zeichen der Farbe Rot
Der stetige Drang zu schaffen kennzeichnet die künstlerische Entwicklung Brandners in einer intensiven Reihe erfolgreicher Ausstellungen, Auftragsarbeiten, Symposien und Kunstmessen. Seine Werke weisen nicht nur durch Einarbeitung von Materialien interessante Strukturen auf, sondern auch durch die Verwendung verschiedenster Techniken: Er malt und übermalt, er klebt, streut, verwischt, spachtelt, kratzt und schleift seinen Kompositionen ihre Bildaussage auf die meist großformatige Leinwand. „Diese so herbeigeführten Veränderungen sind für den Künstler nicht nur während der Arbeit an seinem Werk substanziell, sondern auch essenziell in seinem Leben“, so Baumgartner. Verfolgt man Brandners künstlerisches Schaffen, so erkennt man, dass er einerseits farblich sehr intensive, ja leuchtend-explosive Werke schafft, andererseits aber auch regelmäßig die Farbe in seinen Arbeiten reduziert. Bei aller farblicher Zurückhaltung fehlt jedoch nie die Farbe Rot, mit allenfalls leichten Nuancierungen. Die Signalfarbe vervollständigt somit seine signifikante Bildsprache. „Bei Kunsthistorikern und Kritikern ist dadurch bereits die Aussage des typischen ‚Brandner-Rots‘ etabliert. Die Farb-, Form- und Materialkompositionen laden die Betrachtenden ein, in die Tiefen der vielschichtigen Werke voller Dynamik und schwungvoller Leichtigkeit vorzudringen“, so Baumgartner.
Georg Brandner – „Mein Pilgerweg“
Zu sehen bis 4.4.2024
Hofgalerie im Steiermarkhof
Ekkehard-Hauer-Straße 33, 8052 Graz