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„Stop to fly away“

Michael Kienzer und Anneliese Schrenk

Erstmals treffen Arbeiten von Michael Kienzer und Anneliese Schrenk in einer gemeinsamen Ausstellung in der Galerie ROOM OF FINE ARTS aufeinander.

Der Ausstellungstitel Stop to fly away ist markant, gleichzeitig scheint er sich selbst zu widersprechen. Genau darin liegt der Reiz der künstlerischen Begegnung von Michael Kienzer und Anneliese Schrenk. Beide beschäftigen sich mit Materialkombinationen, und während diese sich beim Bildhauer Kienzer zu abstrakten Landschaften, zu unverkennbaren Kompositionen verdichten, schöpft Schrenk aus kraftvollen und sensiblen handwerklichen Variablen, um Wandel und Verletzlichkeit auszuloten.

Anneliese Schrenk, Die Ausstoßhaut (Rosarotes Ding), 2022

„Ein überaus spannendes Zusammenspiel der beiden aussagedynamischen Kunstschaffenden“, erklärt Galeristin Martina Schafschetzy, „denn es geht nicht nur um die Kraft der einzelnen Werke, sondern auch um deren Inszenierung in der Positionierung.“ Michael Kienzer zeigt u. a. eindrucksvolle Metallarbeiten, Skulpturen und Installationen aus den Serien One After Another, Melted into the surroundings und Assemblage. Neben seiner Wandskulptur Form aus Aluguss, die wie ein handgekneteter Kopf anmutet, hängt eine Maske von Anneliese Schrenk mit dem Titel Weight on my Shoulders, auch aus Aluminiumguss und schwer bestückt mit Sattelgurt, Schäkel, Kinnketten, Feder, Birnenblei auf Angelhaken und Karabiner. Eindrucksvoll sind auch Schrenks feinsinnig überarbeitete und tätowierte Häute/Ausstoßhäute sowie Teile von Autoscheiben, die sie mit Öl und Acryl bearbeitet.

Michael Kienzer, Form, Vol. 8, 2018

Michael Kienzer hat bei Josef Pillhofer an der Ortweinschule in Graz Bildhauerei studiert und ging anschließend nach Berlin, wo er u. a. im Kunst- und Kulturzentrum Berlin-Kreuzberg mitarbeitete. Er zählt heute in Österreich zu den wichtigsten Bildhauern der Gegenwart. Mit seiner Kunst war er bei unzähligen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten, darunter auch im Jahr 2011 bei der 54. Biennale in Venedig. Anneliese Schrenk studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien Bildende Kunst sowie Kunst und Kommunikation/Moden und Styles. Sie stellte in Berlin, New York, Wien und zuletzt in Salzburg aus. In Graz waren ihre Arbeiten unter anderem im Kultum, in der Kunsthalle und im Forum Stadtpark zu sehen.

Anneliese Schrenk, Weight on my Shoulders, 2023

Vorausschauend auf die Veranstaltung Aktuelle Kunst in Graz gibt es am Samstag, 11. Mai um 18 Uhr einen Artist Talk mit Elisabeth Fiedler und anschließenden Ausstellungsrundgang mit Michael Kienzer und Anneliese Schrenk.               

Stop to fly away
Zu sehen bis 28.6., Mi–Fr 11–18 Uhr, Sa 11–15 Uhr und nach Vereinbarung
ROOM OF FINE ARTS, Bürgergasse 5, Palais Trauttmansdorff, 8010 Graz
www.rofa.art