Die Nachwirkungen des vermeintlich Vergangenen sind grundlegend für unsere Zeit und ihre Zukunft. Das zeigen zwei neue Ausstellungen in der HALLE FÜR KUNST Steiermark.
Mythische Erzählungen schreiben sich regelrecht in die Gesellschaft und ihre politischen Körper ein, die ihrerseits beeinflussen, wessen Geschichten überhaupt erzählt werden. Die HALLE FÜR KUNST Steiermark präsentiert zwei Ausstellungen, die gleichermaßen ein Interesse an Geschichte und ihrer politischen Wirkmacht verbindet.
Im Rahmen des Würdigungspreises des Landes Steiermark für Bildende Kunst 2022 realisiert Franz Kapfer für die Ausstellung Atlanten – Ich oder das Chaos eine neue großformatige Werkgruppe, die sich mit der mythologischen Figur und der skulpturalen Tradition der Atlanten beschäftigt. Neben einer weiteren Werkschau um Geschichte, Macht und Gewalt bespielt Kapfer mit einer Intervention das Landeszeughaus Graz.
Die dominikanisch-amerikanische Choreografin Isabel Lewis und der in Berlin lebenden Künstler Dirk Bell verbinden ihr unkonventionelles Werk in einer Ausstellung und Performance. Bell schafft mit Arbeiten hoher handwerklicher und oftmals suggestiv-phantastischer Qualität ein Setting, für das Lewis eine Soundarbeit und Performance konzipiert, die sich mit dem in der Karibik verbreiteten Junkanoo-Karneval und Fragen nach Rollenwechsel, Identität und Ordnung beschäftigen.
Franz Kapfer: „Atlanten – Ich oder das Chaos“
„Ever/Repair“: Isabel Lewis, Dirk Bell
Zu sehen bis 1.9.2024
HALLE FÜR KUNST Steiermark
Burgring 2, 8010 Graz