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Mensch. Ort. Haus. Verstand.

Foto: Emilian Hinteregger

In der Betrachtung ausgewählter Holzbauprojekte und ihrer Entstehungsprozesse wird im kunsthaus muerz erforscht, was es braucht, um ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu sein.

Holzbau steht im Zentrum, wenn es darum geht, die Architektur, ja die Baubranche, nachhaltiger zu machen. Oft wird Holz als kohlenstoffspeicherndes und nachwachsendes Wundermittel zur Aufhaltung des Klimawandels propagiert. Doch es braucht mehr als nur „aus Holz gebaut“, um nachhaltig zu sein. Das zeigt die von Eva M. Hierzer und Tom Kaden kuratierte Ausstellung Holzbau Architektur mit MENSCH. ORT. HAUS. VERSTAND. Im Zentrum der Schau stehen acht ausgewählte Projekte, die sozial, baukulturell und konstruktiv nachhaltige Holzbauten zeigen, die beispielsweise Dorfzentren reaktivieren, auf die Bedürfnisse der Menschen eingehen oder neue Wege beschreiten. Kurzum: Holzbauten mit einem sozialen und ökologischen Mehrwert, die mehr sind als nur gebautes Volumen und funktionelle Maschinen.

Holzbalken wurden über Jahrhunderte mehrfach eingesetzt und wiederverwendet – dieses verlorengegangene Wissen findet neuen Einzug in die Baukultur: Wie hier im Dorfzentrum Teufenbach (Lendarchitektur und Scheiberlammer Architekten) 
Foto: Christian Brandstätter

Mehr als ein Baustoff

Holzbau hat seit jeher eine besondere Bedeutung im Sinne der Baukultur. „Baukultur ist, wie Menschen mit Landschaft und Raum umgehen“, so Eva M. Hierzer. Dabei geht es im Grunde darum, nicht einfach nur zu bauen oder gar nicht zu bauen, sondern darum, wie sich ein gebauter Raum gestalterisch und räumlich in seine Umgebung einfügt und wie dieser genutzt wird. Die Ausstellung regt dazu an, sich zu fragen, wie der Altbau von morgen aussieht, sowie welche soziologischen und politischen Aspekte die Zukunft des Bauens beeinflussen. Besucher*innen können unabhängig ihrer Vorkenntnisse vertieft in die Themenfelder eintauchen und sich anhand der gezeigten Pionierprojekte inspirieren lassen. Veranschaulicht wird auch der Einfluss von Zimmermannshandwerk und Holzingenieurbau auf die Gestaltung, der Einfluss der Verfügbarkeit von Materialien auf die Konstruktionsweisen und die Beziehung der Menschen zum gebauten Raum und deren Einfluss auf die Baukultur in der Steiermark und darüber hinaus.  

Gebauter Raum mit seiner Proportion, Oberflächen, Übergängen, Blickbeziehungen und Funktion steht immer in Beziehung zu den Menschen, die diesen nutzen, darin verweilen und ihn gestalten: Im Bild die Kinder und Jugendpsychiatrie Graz (NOW Architektur)
Foto: Emilian Hinteregger

Eröffnung: Sa, 29.6., 17 Uhr
Bis 22.9.2024 (Do–Sa: 10–18 Uhr, So: 10–16 Uhr)
In Zusammenarbeit mit der Professur für Architektur und Holzbau der TU Graz, NOW Architektur, Studio Magic und Land Steiermark – A16 Verkehr und Landeshochbau

kunsthaus muerz
Wiener Straße 35, 8680 Mürzzuschlag
www.kunsthausmuerz.at