Florenz prägte die Welt eine Epoche lang wie keine andere Stadt. Vieles ist aus dieser Zeit geblieben, was „die Wiege der Renaissance“ auch heute noch so faszinierend macht.
Nicht Rom, nicht Paris, nein, Florenz drückte der Welt im „goldenen Zeitalter“ ihren Stempel auf. Genauer gesagt waren es die Bewohner*innen, die Florentiner. Galileo Galilei entdeckte, dass die Erde rund ist. Dante erhob mit seiner Göttlichen Komödie Italienisch zur Kunstsprache. Nach Amerigo Vespucci ist Amerika benannt. Machiavelli ist die moderne Politologie zu verdanken und Brunelleschi die Zentralprojektion in der Geometrie – sowie die Kuppel der Kathedrale von Florenz. Nicht minder die Errungenschaften in der bildenden Kunst: Giotto schuf die naturalistische Malerei, Botticelli revolutionierte die Portraitkunst und Michelangelo gilt als einer der größten Maler überhaupt. Sie alle lebten und wirkten hier in der Renaissance, jenem Zeitalter, in dem die Antike mit ihrem Schönheitsempfinden zum Maßstab und die freie Stadtrepublik Florenz, angeführt von der Familie der Medici, dank kapitalistischer Innovationen sagenhaft reich wurde. Man kennt sie alle, die damals entstandenen Monumente, die längst zeitlos sind. Die David-Statue, heute zu sehen in der Galleria dell’Accademia oder das Gemälde Die Geburt der Venus, ausgestellt in den Uffizien und all die architektonischen Meisterwerke wie Palazzo Vecchio oder Palazzo Pitti.
Zeitloser Zauber in den Gassen
Das einzigartige Flair atmet man am besten, wenn man inmitten dieser von Historie durchwehten Pracht nächtigt. Eine der ersten Adressen ist das Hotel Savoy auf der Piazza della Repubblica, dem „Nabel der Stadt“. Es vereint nur wenige Schritte vom Dom minimalistisches Design mit altertümlichen Ornamenten, ist bis ins letzte Detail durchgestylt und doch heimelig und gemütlich. Das Hotel, ein Mitglied der Rocco Forte Gruppe, ist auch ein wichtiger Player der lokalen Kunstszene. Man arbeitet mit großen Museen wie dem Palazzo Strozzi, dem Museo Novecento oder der Florence Biennale zusammen, beherbergt regelmäßig namhafte Kreative diverser Genres, übernimmt in wechselnden Ausstellungen die Rolle einer temporären Galerie und eines lebhaften Künstlersalons, in dem internationale Größen mit heimischen Künstler*innen vernetzt werden.
Ausdruck dieser Philosophie und eine „Visitenkarte des Hauses“, wie PR-Managerin Barbara Lo Giudice es nennt, sind die vier „Artist-Suites“, in denen zeitgenössische Kunst neben Schätzen aus der Renaissance präsentiert wird und wo Stars wie Maurizio Cattelan, Anish Kapoor, David La Chapelle, Santiago Calatrava oder Ludmilla Radchenko gehostet werden. Überdies bietet man seinen Gästen exklusive Führungen durch Museen oder einen von einem Historiker begleiteten Spaziergang, der erst in die Uffizien und dann zum gut versteckten Grab von Botticelli in der Kirche Chiesa di San Salvatore in Ognissanti führt.
Kunst auf dem Teller
Legendär ist auch das kulinarische Erbe der Stadt. Wenig verwunderlich, bietet die Toskana doch einen geradezu paradiesischen Garten prall gefüllt mit allem, was das Herz begehrt. Die italienische Küche mit authentisch toskanischen Gerichten zelebriert man etwa im Palazzo Portinari (Via del Corso 6), lange vor dem Dom erbaut und einst Heimat von Dantes Muse Beatrice. Hier serviert Chef Vito Mollica in seinem Sternerestaurant „Atto“ Highlights aus dem Meer – und das unter einem unbezahlbaren Fresco aus dem 16. Jahrhundert. Im vorgelagerten majestätischen Hof des Palazzo kredenzt Mollica in nicht weniger faszinierender Kulisse im Salotto Portinari Bistrot etwas preisgünstigere Varianten italienischer Kochkunst.
Absolutes Must-see und beheimatet in dem ebenfalls geschichtsträchtigen Palazzo Concini, dessen Kellergewölbe sogar bis ins Jahr 1200 zurückgeht, ist das Locale. Es beherbergt eine außergewöhnliche Cocktail-Bar (zählt zu den 50 besten der Welt) samt Labor und ein Restaurant, in dem kreative toskanische Küche für alle Sinne geboten wird. Das Menü von Chef Simone Caponnetto wird spektakulär und in diversen Texturen und Formen serviert. Man tastet, riecht und schmeckt sich durch die Gänge und wird manchmal vom ersten Eindruck der Gerichte in die Irre geführt. Ohne Zweifel hingegen wird man in beiden Restaurants begeistert sein.