Zahlreiche KUG-Künstler*innen sind im musikprotokoll des steirischen herbst präsent, gleich mehrere Institute der Kunstuni Graz kooperieren mit dem Festival, das sich heuer dem Thema „Spaces of Freedom“ verschreibt. Ein ganz besonderer Programmpunkt ist das Konzert von Viktoriia Vitrenko, das die Sängerin ihrer Freundin und Kollegin, der KUG-Ehrendoktorin Maryja Kalesnikawa, widmet.
Freiräume sind Möglichkeitsräume. Musik als Ausdrucks- und Unterhaltungsform braucht sie, um entstehen zu können. „Was macht eine Einschränkung und Erweiterung von Freiräumen mit Musik, ihren Urheber*innen und nicht zuletzt mit uns als Hörer*innen?“, fragt das musikprotokoll 2024. Vor diesem Hintergrund wurden zahlreiche Kompositionsaufträge vergeben, in denen die Komponist*innen (einige wie Annesley Black, Alisa Kobzar oder Christof Ressi aus dem KUG-Umfeld) den Faden aufnehmen und mit sehr unterschiedlichen Zugängen selbst geschaffene Freiräume erkunden. Doch das ist beileibe nicht der einzige Berührungspunkt der KUG mit dem musikprotokoll im steirischen herbst 24 …
So ist am 3. Oktober wie schon in den letzten Ausgaben das Format musikprotokoll @ARTikulationen’24 im Theater im Palais der Kunstuni Graz zu erleben. Ebenfalls am 3. Oktober werden Gewinner*innen des Student 3D Audio Production Competition (S3DAPC) im Dom im Berg ihre preisgekrönten Arbeiten in der Kategorie Zeitgenössische Computermusik präsentieren. Die Produktion des Instituts für Elektronische Musik und Akustik (IEM) findet in Kooperation mit dem VDT – Verband deutscher Tonmeister*innen, dem ORF musikprotokoll und Sounding Future statt.
Am IEM wirkt auch Komponist und Klangkünstler Winfried Ritsch, der seit zwanzig Jahren seinen 88-stimmigen, rasend schnellen Automatenklavierspieler weiterentwickelt. Das Grazer Ensemble Zeitfluss lässt sich am 4. Oktober als erstes Ensemble auf dieses Mensch-Maschine-Abenteuer ein. Kompositionen für dieses musikprotokoll-Abenteuer steuerten u. a. Elisabeth Harnik, Alisa Kobzar oder Orestis Toufektsis bei.
Auch dreißig Jahre nach seinem Tod prägt Hermann Markus Preßl als mystische Figur die Grazer Musikszene – im 2022 revitalisierten Brandhof 21 der KUG ist dem Komponisten daher ein eigener Saal gewidmet. PPCM-Studierende der Kunstuniversität Graz huldigen am 6. Oktober nun seinem Werk in einem fünfstündigen Konzertabend im Kulturzentrum bei den Minoriten. Unter dem Titel „Das heilige Nichts“ soll das Publikum sitzend, liegend und flanierend der Musik dieses Ausnahmekomponisten lauschen. Eine weitere spannende Koproduktion mit der KUG findet ebenso am 6. Oktober statt und ist der KUG-Ehrendoktorin Maryja Kalesnikawa gewidmet. Das Konzert Limbo mit Viktoriia Vitrenko zeigt im Theater im Palais der Kunstuni Graz, wie tief sich Krieg in die politischen, sozialen und kulturellen Ebenen einer Gesellschaft einschreibt.