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Ein Blick in die Zukunft

Das Museum of the future Foto: Editz central Editors

Die Möglichkeit, in die Zukunft zu reisen, atemberaubende Architektur und mystische Wüstenlandschaften: Dubai besticht als moderne Metropole voller Möglichkeiten.

Text: Stefan Zavernik

Der Sommer vergeht einfach viel zu schnell. Wer auch ab Ende September nicht auf Strandurlaub verzichten möchte, muss die Initiative ergreifen. Ein Geheimtipp ist Dubai für dieses Vorhaben schon lange nicht mehr. Das Emirat am Persischen Golf lockt ab Anfang Oktober mit nahezu perfektem Klima an weißen Sandstränden und ist darüber hinaus herrlich unkompliziert zu erreichen. Gerade einmal etwas mehr als 5 Stunden Flugzeit sind es von Wien aus. Von diesen Vorzügen abgesehen macht es einfach Spaß, in Dubai zu sein. Die Metropole hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einer enorm vielseitigen Reisedestination entwickelt.

Die Skyline von Dubai mit dem Burj Khalifa und dem Mandarin Oriental Hotel Jumeirah im VordergrundEine der Sehenswürdigkeiten Dubais: The Frame

Vom Fischerdorf zur Metropole

Einst war Dubai ein kleines Fischerdorf, das vom Handel und der Perlentaucherei lebte. Heute ist hier alles größer und höher als irgendwo sonst. Denn als das Emirat in den 1960er Jahren auf Öl stieß, änderte sich alles. Dubai entwickelte sich mit raketenartiger Geschwindigkeit zu einer hochmodernen Metropole. Möglich wurde dieser Aufstieg neben den anfangs schier unerschöpflichen Ölreserven durch Einfallsreichtum und Initiative. Eindrucksvolle Architektur, darauf ausgelegt, Rekorde zu brechen, wurde zum Markenzeichen. Mit dem Burj Khalifa besitzt die Metropole bis heute das höchste Gebäude der Welt, neben diesem mit der Dubai Mall die weltweit größte Mall und, darin untergebracht, das größte Aquarium der Welt. Die Jagd nach Rekorden hatte Dubai mit Weitsicht geplant.

The Frame
Foto: Jackson Jacob

Als klar wurde, dass die Erdölquellen nicht endlos sprudeln würden, musste man neue Wege finden, um das Emirat wirtschaftlich weiterzuentwickeln und setzte auf Tourismus. Mittlerweile ist der Tourismus für Dubai ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor geworden. Die Stadt am Persischen Golf gilt als Highend-Reiseziel, das seinen Besuchern neben Sonne und Strand Außergewöhnliches bieten will. An vorderster Front steht eine ganze Reihe an architektonischen Sehenswürdigkeiten wie der Burj Khalifa mit den Dubai Fountains, der Dubai Frame oder die Palme mit gigantischen Aussichtsplattformen, Skypools und Erlebnishotels. Das neueste Highlight unter Dubais imposanten Wahrzeichen ist allerdings kein neues Luxusresort, ein noch höherer Wolkenkratzer oder ein noch exklusiveres Einkaufszentrum, es ist eine Kultureinrichtung.

The Museum of the Future

National Geographics zählt es zu den 14 schönsten Museen der Welt. Dubai selbst bezeichnet das Museum of the Future gar als das schönste Gebäude der Welt. Zweifellos ist es enorm beeindruckend. Schon von Weitem bringt es sein Publikum zum Staunen – es wirkt, als wäre es aus einer anderen Welt vom Himmel gefallen. Seine Form ist einem riesigen, asymmetrischen Ring nachempfunden, die stählerne Außenverkleidung ist mit großen Öffnungen in Form von arabischen Schriftzeichen verziert. Im Inneren geht es spektakulär weiter. Schon in der Lobby erlebt das Publikum erste Wow-Momente. Roboterhunde werden vorgeführt, in der Luft schweben fischähnliche Wesen und wer will, kann sich einen Café von einem Roboter zubereiten lassen.

Unterwegs mit einem Raumschiff im Inneren des Museum of the Future
Foto: TG Media

Dann geht die Reise los, und zwar in einem Raumschiff, das zugleich eine Zeitmaschine ist. Man landet im Jahr 2070 auf einer Raumstation, deren Aufgabe nachhaltige Energiegewinnung aus der Kraft der Sonne ist. Auf mehr als 3.000 m² Ausstellungsfläche unternimmt das Museum den Versuch, seine Besucher in die Zukunft zu teleportieren, und zeigt auf, wie unsere Gesellschaft sich mithilfe von Wissenschaft und Technologie in den kommenden 50 Jahren verändern könnte. Die großzügig angelegte Ausstellung thematisiert wesentliche Themen unserer Gesellschaft und präsentiert Visionen, wie diese in der Zukunft aussehen könnten. Gesundheit, Mobilität oder auch das Bemühen der Menschen, sämtliche Lebewesen und Pflanzen unserer Erde vor dem Aussterben zu bewahren oder diese sogar wieder auf unseren Planeten zurückzuholen. Geboten wird eine Mischung aus futuristischen Gadgets, traditionellen Ausstellungselementen und immersiven Installationen. Das Museum of the Future ist ein Highlight für die ganze Familie.

Erholung an Strand

Dubai ist eine geniale Destination, wenn es darum geht, einen komfortablen Badeurlaub zu erleben. Die Dichte an exklusiven Hotels in Dubai ist einzigartig. So gut wie alle internationalen Luxus-Hotelketten haben Häuser in der Metropole. Ein Wettbewerb wie dieser garantiert herausragende Standards, was Service, Ausstattung und Architektur der Hotels betrifft. Das Mandarin Oriental zählt zu den elegantesten Hotels Dubais. Es wirkt wie ein Gegenentwurf zu so manchen exklusiven Erlebnistempeln, die dem Konzept eines Freizeitparks entsprechen. An einem Naturstrand in Dubai gelegen, verbindet es die Vorzüge eines gediegenen Strandresorts mit der zentralen Lage eines Stadthotels. Etwas mehr als 700 Angestellte aus über 70 verschiedenen Nationen sind im Hotel für den Service zuständig. Das Hotel liegt im Viertel Jumeirah 1, einem der wenigen Bezirke Dubais, der der kleinen Einheimischen-Community von Dubai vorbehalten bleiben soll.

Für die Innenreinrichtung wurden lokale Designer und Künstler eingebunden. Die Lobby ist das Herzstück des Hauses und eine kunstvolle Reminiszenz als die Tradition der Ghaf Trees. Einheimische nutzten die mystischen Wüstenbäume seit jeher als Treffpunkt, mittlerweile ist der Ghaf-Baum der offizielle Baum der Vereinigten Arabischen Emirate. Zum Treffpunkt für die Einwohner von Dubai macht das Hotel auch sein gastronomisches Angebot. Im Mandarin Oriental befinden sich einige der angesagten Restaurants Dubais. Mit dem Netsu kommen Gäste in den Genuss einer raren japanischen Zubereitungstechnik, bei der Steaks, Thunfisch und andere Delikatessen auf einem speziellen Grill zubereitet werden, der mit Reisstroh befeuert wird und durch die extrem hohe Temperatur und den direkten Kontakt mit der meterhohen Flamme eine ­unvergleichliche Grillnote erhält.

Im ­Tasca wird portugiesisches Seefood auf Michelin-Sterne-­Niveau zelebriert. Das Restaurant wurde vom portugiesischen Spitzenkoch Jose Avillez konzipiert. Avillez gilt als eine der Ikonen der zeitgenössischen portugiesischen Küche. Das Lokal liegt im letzten Stock des Hotels und bietet eine traumhafte Aussicht auf das offene Meer. Aus der offenen Küche kommen perfekt gegrillte Krustentiere und raffiniert zubereitete Tapas. Eine spannende Weinkarte eröffnet die Möglichkeit, Portugals Weine kennenzulernen.

Portugiesische Küche im Tasca

Kulinarischer Meltingpot

Dubai zählt seit geraumer Zeit zu den kulinarisch spannendsten Metropolen der Welt. Egal ob mit Michelin-Sternen ausgezeichnete Fine-Dining-Restaurants, alteingesessene Lokale, die über Generationen hinweg geführt werden, oder klassisches Streetfood – Dubai hat alles und punktet dabei mit einer enormen multikulturellen Vielfalt. Denn die Stadt ist – auch was ihre Gastronomieszene betrifft – ein internationaler Schmelztiegel. Libanesische Mezze, iranische Kebabs, japanische Sushi, indische Curries oder traditionelle Küche aus den Emiraten – Foodies können in Dubai so gut wie jede internationale Küche authentisch auf den Teller bekommen. Waren die Glanzlichter in der Gastronomie-Szene Dubais vor vielen Jahren in der Regel Ableger-Restaurants international berühmter Küchenchefs, sind es heute auch vermehrt in der Metropole verwurzelte Restaurants, die für Spannung sorgen. Etwa das Bistro der syrischen Orfali Bros, die mit ihren kreativen Ansätzen die Küche des Mittleren Ostens neu interpretieren. Auch kultige Streetfood-Lokale wie das iranische Al Ustadt Special Kebab oder Al Bouqait Fisch könnten für Experimentierfreudige bei einem Besuch in Dubai eingeplant werden.

Japanische Grillkunst im Netsu-Restaurant

Dinner in der Wüste

Eine der großen Attraktionen liegt außerhalb der Megacity: die Wüste. Zu den komfortabelsten Möglichkeiten, die Schönheit der Wüstenlandschaft außerhalb Dubais auszukosten, zählt das Wüstencamp Sonara im Naturschutzgebiet Dubai Desert Conservation Reserve. Das Unternehmen hinter dem Wüstencamp wurde von der Schweizerin Stephanie Reichenbach gegründet und gilt als einer der führenden Anbieter für Wüstenausflüge rund um Dubai. Die Fahrt vom Eingang des Naturschutzgebietes zum Camp macht Lust auf Abenteuer, in kürzester Zeit ist man von der vorbeiziehenden Dünenlandschaft begeistert. Das Camp bietet sämtliche Klassiker wie Falkenshow, Kamelreiten oder Dünensurfen. Im Gegensatz zu vielen traditionellen Anbietern bietet Reichenbach ihren Gästen auch gehobene Küche und auf Wunsch alkoholische Getränke. Zum Dinner unter  freiem Sternenhimmel betreten dann Feuerkünstler die Bühne und sorgen für archaische Unterhaltung.                

Das Sonara-Wüstencamp liegt im einem Naturschutzgebiet, das für Touristen nur im Rahmen für geführten Touren zugänglich ist
Foto: Nara Desert Escape

Reiseinfos
Anreise: Von Graz nach Wien und dann z. B. mit Emirates Airlines direkt nach Dubai.
Reisezeit: Von Oktober bis April bietet Dubai perfekte Wetterbedingungen mit Temperaturen zwischen 20 und 32 Grad.
Unterkunft: Mandarin Oriental Jumeirah, elegantes Strandresort in zentralster Lage, um Dubai zu erkunden; www.mandarinoriental.com
Kulturhighlight: Museum of the Future. Das hochmoderne Museum gewährt seinem Publikum einen Blick in die Zukunft, Karten unbedingt im vorhinein sichern; museumofthefuture.ae
Erlebnis Wüste: Wüstentouren mit dem exklusiven Anbieter Nara Desert Escape; www.nara.ae