Drei Abende Licht- und Klangkunst: KLANGLICHT – Das Kunstfestival der Bühnen Graz begibt sich von 24. bis 26. Oktober in die Welt der Träume. Hier einige Highlights aus dem vielfältigen Programm.
In der heurigen Ausgabe von KLANGLICHT verarbeiten renommierte nationale und internationale Künstler*innen Traumwelten und gestalten 18 Kunstinterventionen auf poetische, sanfte und subtile, kraftvolle und raumgreifende, unwirklich schöne und zugleich wahrhaft echte Weise. Sie entfalten und eröffnen traumhafte Realitäten, entlarven jedoch auch bestehende Träumerei. Die Deutung ihrer Kunst(t)räume obliegt letztendlich dem Publikum – denn gerade im Traum darf und soll auch das Geheimnis bleiben. Vom Joanneumsviertel über den Schloßberg und die Herrengasse, vom Schauspielhaus Graz über das Next Liberty bis hin zur Oper Graz begegnet man bunter Heiterkeit, ernster Kritik, Betörendem wie auch Abstraktem. Hier einige Highlights aus dem Programm.
EINDER / surface
Die imaginäre Grenze zwischen Himmel und Erde beschreibt das altniederländische Wort „Einder“. Zugleich ist der Begriff auch eine Metapher für den Übergang zwischen Wahrhaftem und Unterbewusstem, wie ihn auch der Traum markiert. Boris Acket erzeugt mit seiner audiovisuellen Installation auf der Schloßbergbühne Kasematten eine überdimensionale, sich bewegende, leuchtende Welle, die in den Betrachtenden unterschiedlichste Assoziationen, Gefühle und Erinnerungen lebendig macht.
Sot Glas
Es ist ein sensibel arrangiertes physisches und sprachliches Labyrinth, in das Ana Shametaj und Giuditta Vendrame mit ihrem Projekt entführen. Im Wundergarten am Grazer Schloßberg beginnend, setzt es sich in der Stallbastei fort, geht von Eindrücken traumhafter Schwerelosigkeit mit Blick auf die Lichter der Stadt in einen warmen, summenden Raum über, der die Einzelidentität zurück und das kollektive Erleben in den Vordergrund treten lässt.
Visual Piano
Wir alle sehen und hören dasselbe, nehmen jedoch völlig unterschiedlich wahr. Ausgehend von dieser Individualität menschlicher Sinneswahrnehmung schafft der Künstler Laurenz Theinert mit seinem Visual Piano Erlebnisräume, die frei von Botschaften, Denkmustern und Begrifflichkeiten und dadurch offen für subjektive sowie kollektive Erfahrung sind. Im Grazer Dom begegnen Besucher*innen bewegten Lichtskulpturen, die die Dimension des bespielten Raumes weiten und ein Gefühl von Grenzenlosigkeit entstehen lassen. Die dazu von Domorganist Christian Iwan (24.10.), Domkapellmeisterin Melissa Dermastia (25.10.) und dem österreichischen Komponisten und Musiker Wolfgang Mitterer (26.10.) live gespielten Orgel-Stücke lassen analog zum Visuellen ein freies Interpretieren der Melodien und Rhythmen zu.
Museum of the Moon
Ein gewaltiger Anblick eröffnet sich beim Eintritt in die Grazer Stadtpfarrkirche: der Mond. Luke Jerrams Lichtskulptur zeigt eine Nachbildung des Mondes mit sechs Metern Durchmesser. Im hier Erlebbaren verschmelzen NASA-Aufnahmen des Mondes mit sanftem Mondlicht, das vom Inneren heraus strahlt, akustisch ergänzt um eine Surround-Sound-Komposition des mehrfach ausgezeichneten Komponisten Dan Jones.
Festivalpässe und Zählkarten
Neun der insgesamt dreizehn Standorte wie auch vier „Points of Interest“ sind dank des Engagements zahlreicher Sponsoren frei zugänglich. Bei vier Locations ist der Zugang nur für jene Gäste möglich, die KLANGLICHT durch den Kauf eines Festivalpasses unterstützen. Erhältlich ist dieser im Ticketzentrum der Bühnen Graz (Kaiser-Josef Platz 10, 8010 Graz) und an den Veranstaltungsabenden an der Abendkasse im Schauspielhaus Graz. Ein Online-Ticketkauf an den Klanglicht-Abenden ist bis 22 Uhr möglich. Zusätzlich zu der im Grazer Dom gezeigten Licht- und Klanginstallation Visual Piano finden jeweils um 19, 20 und 21 Uhr Live-Konzerte statt. Zählkarten dafür gibt es gratis im Ticketzentrum, Online wird eine Bearbeitungsgebühr in Rechnung gestellt.
KLANGLICHT
24.–26.10.2024, täglich 18–23 Uhr
Das gesamte Programm unter www.klanglicht.buehnen-graz.com