Mit dem Stück „Käsekrainer im Haifischbecken“ holt das TiK ein Heimspiel ins Haus. „Achtzig“ sprach mit dem Grazer Kult-Autor Martin G. Wanko über die kommende Uraufführung seines Werks.
Anfang November feiert dein Stück Käsekrainer im Haifischbecken am TiK seine Uraufführung. Wie fühlt es sich für dich an, das Stück erstmals in Graz auf die Bühne zu bringen?
Es fühlt sich wunderbar an, weil Alfred Haidacher das wie immer gut machen wird. Graz ist so und so eine Dramatikerstadt, hier lebten Wolfgang Bauer und Nestroy und jetzt Wanko, schade, dass das Schauspielhaus keine Notiz davon nimmt. Darum ist das TiK umso wichtiger für mich!
Das Stück dreht sich um linke Kunstfreundschaften, Heldentaten der Jugend und in weitestem Sinne auch um Klimaschutz. Was hat dich dazu inspiriert bzw. was hat dich als Autor zu diesen Themenfeldern geführt?
„Linke Kunstfreundschaften“ klingt jetzt abwertend, ich sag eher die Boheme der Wiener 1980erJahre, verbunden mit Thomas-Bernhard-Skandalen im Rückblick. So wird das Stück plötzlich eine Abrechnung mit früher. Das Heute ist dann die neue Seinsform, beispielsweise biodynamischer Weinbau.
Was steckt hinter dem einprägsamen Titel „Käsekrainer im Haifischbecken“?
Dass es gefährlich wird. Meine zweite Titelidee hat „Spontangärung“ geheißen, es passiert also was! Gas geben! Natürlich CO2-frei. Gute Ratgeber sind Clarissa Berner und Gernot Sick.
Das Stück spielt in einem Schloss. Ein reicher Schlossherr lädt Freunde zu einer Thomas-Bernhard-Aufführung ein, um mit ihnen im Anschluss ein künstlerisches Abendessen einzunehmen. Welche Rolle spielt Thomas Bernhard im Stück?
Thomas Bernhard ist ein Relikt aus den 1980ern. Allein sein schwarzer Benz, mit dem er in Ohlsdorf herumgekurvt ist. Dazu sind seine literarischen Auseinandersetzungen nach Stücken legendär, ich denke hier an Heldenplatz. Er ist also als Ikone anwesend.
Inszeniert wird das Stück von TiK-Mastermind Alfred Haidacher. Wie eng läuft die Zusammenarbeit mit ihm bzw. inwieweit bist du in die Inszenierung eingebunden? Was braucht es aus deiner Sicht, um das Stück deinen Vorstellungen nach auf die Bühne zu bringen?
Haidacher und ich besprechen offene Fragen meistens in der Pause von GAK-Spielen. Da hat man noch die Euphorie, dass das am Rasen was werden kann. Ansonsten lasse ich alle gerne arbeiten und komme maximal zu einer an der Aufführung sehr nahen Probe. Am Tag der Uraufführung bin ich ein bisserl unausstehlich.
„Käsekrainer im Haifischbecken“
Premiere: 13.11.2024, 20 Uhr
Weitere Termine: 16., 26., 27., 28. November, 3., 4., 5., 6., 12., 13. Dezember 2024 sowie 15., 16., 17., 18. Jänner 2025, jeweils 20 Uhr
Regie und Bühne: Alfred Haidacher
Technik: Ilias Mouaddib
Kostüme: Eva Weutz
Mit: Tamara Belic, Stephanie Laurich, Alfred Haidacher, Alexander Lainer, Hermann Tödtling, Leo Weingerl