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Klarinetten und ihre Klangfarben

Daniel Wenter, Solist beim KUG-Konzert am 13. November Foto: Alexander Wenzel

Der Klarinettist und KUG-Student Daniel Wenter tritt am 13. November beim großen Orchesterkonzert der Kunstuni Graz als Solist auf. Warum er dafür auf seine Böhmklarinette zurückgreift, erklärt er „Achtzig“ in diesem Porträt.

Nahe der Südtiroler Kurstadt Meran liegt das Dorf Tscherms. Über den Häusern thront am Weinhang ein mittelalterliches Schlösschen, vis-à-vis grüßt die pittoreske Berglandschaft. Hier ist der Klarinettist Daniel Wenter aufgewachsen. Seine Eltern hatten mit Musik wenig zu tun, aber als die Grundschullehrerin riet, den talentierten Buben ein Instrument lernen zu lassen, wünschte der Vater sich die Klarinette: Der Klang sei so schön. Inzwischen hat Wenter in Italien ein Konzertfachstudium abgeschlossen, wohnt in Wien, wo er das Kulturleben genießt, und studiert bei KUG-Professor Wolfgang Klinser in Oberschützen. Der Grund? Nach seinem Diplom auf der Böhmklarinette will Wenter auch das deutsche System erlernen. Der Unterschied? Ein Instrument deutschen Typs klinge voller, dunkler, samtiger, die französische Böhmklarinette hingegen zentrierter, direkter, auch aggressiver. Je nach Werk komme der eine oder der andere Klang besser zur Geltung – und umgekehrt. Am 13. November hat Wenter Gelegenheit, wieder einmal die Böhmklarinette auszupacken. Da tritt er im großen Orchesterkonzert der KUG als Solist mit einem Klarinettenkonzert von Carl Nielsen auf. Die Böhmklarinette, so Wenter, entspreche dem Charakter des Stückes: Nielsen hat es für den als emotional bekannten Solisten Aage Oxenvad geschrieben, er bringt darin einen immer wiederkehrenden Streit positiver und negativer Kräfte zum Klingen. Wenter weiß all das, er hat sich mit dem Werk auch wissenschaftlich beschäftigt: als Thema seiner Bozener Diplomarbeit.  

Schicksalsklänge
Mi, 13.11.2024, 19.30 Uhr
Congress Graz, Stefaniensaal

Carl Maria von Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“ op. 77
Carl Nielsen: Konzert für Klarinette und Orchester op. 57
Pjotr Iljitsch Tschaikowsky: Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64
Klarinette Solo: Daniel Wenter, Orchester der KUG; Dirigent: Eugene Tzigane

www.kug.ac.at