„Ein performativer Tanz-Monolog“ von Fredrik Jan Hofmann im Theaterhaus Graz.
Schauspieler Fredrik Jan Hofmann versucht der Idee Ausdruck zu verleihen, dass er in dieser Arbeit „mit seinem Körper“ – also mit den Mitteln des Tanzes – die Geschichte des Mannes LUKAS erzählt. Diese Arbeit basiert auf dem Erfahrungsbericht von Trudi Schoops und ihrem Versuch, einem psychotischen Menschen durch die Elemente des Tanzes zu helfen. Trudi Schoop war eine Schweizer Tänzerin, die in den USA als Tanztherapeutin an einem Krankenhaus für psychotische Menschen arbeitete. Sie emigrierte in den Nachkriegsjahren nach Kalifornien und entwickelte die body-ego-technique, um Menschen aus ihrer inneren Isolation zu holen. Aus ihrer eigenen Geschichte heraus wusste sie, dass Tanz Emotionen positiv beeinflusst. Sie galt als Mitbegründerin der Tanztherapie. Mit LUKAS arbeitete sie insgesamt über zwei Jahre zusammen. Sein Weg ist beeindruckend. Zunächst in der Kommunikation nur mit körperlichen Manierismen beginnend, verlässt er die Klinik nach gut zwei Jahren. Er hat einen ICH-Bezug entwickelt, versteht, dass er ein Mann ist und ist in der Lage, sich zu unterhalten und seine Gefühle wahrzunehmen.
Wann ist man ein Mann?
Die Idee, Trudes Schoop Erzählung auf die Bühne zu bringen, entstand bereits 2020. 2018 besuchte Hofmann eine Heldenreise®, woraus sich das Angebot ergab, die Ausbildung zum Tanztherapeuten zu machen. „Inzwischen bin ich selber Heldenreise®-Leiter. In diesem Jahr habe ich sie erstmal selber angeleitet – die Heldenreise® selber, die Ausbildung und nun die Eingenanleitung sind für mich schöne Abenteuer. Jedenfalls ist das Buch „…komm und tanz mit mir!“ der Leitfaden meiner Ausbilderin und ihrer Haltung zur Tanztherapie. Auch mich fasziniert die Leidenschaft, die Kreativität und Hingabe, sowie auch ihr fein beschriebenes Scheitern in der Arbeit von Trudi Schoop. Insgesamt zeigt sich in diesem Buch, welch mutige und herzliche Frau Trudi Schoop war. Die Geschichte von LUKAS, dem das längste Kapitel gewidmet ist, hat mich fasziniert und schlussendlich dazu inspiriert diese Geschichte auf die Bühne zu bringen. Der Stoff berührt mich, da LUKAS ein großgewachsener Mann ist, dem von außen einiges zugeschrieben wird, und es ihm schwerfällt, diesen Ansprüchen gerecht zu werden. So steht der Satz „Niemand hat mir gezeigt, wie man ein Mann ist“ für mich zentral, wenn es darum geht, LUAKS zu beschreiben. Darüber hinaus ist dies auch die Brücke zu mir“, so Hofmann, der lange Zeit als Schauspieler im Ensemble des Schauspielhaus Graz engagiert war. „Ich, der so aussieht, wie er aussieht und dem Erwartungen entgegengebracht werden und der selbst lernen musste, damit umzugehen und zu unterscheiden, ob er der Erwartung entsprechen möchte oder eben nicht“, so Hofmann und weiter: „In der Vorbereitung haben sich in gewisser Weise Parallelen zwischen der emotionalen Seite des LUKAS und der des Performer – also mir (zwinkersmiley) – gezeigt…“, so Hofmann. Ob und wie sich das auf das Ergebnis auswirken wird, werden die Wochen bis zur Premiere zeigen.
Premiere: 6. Dezember, 19 Uhr
Weitere Vorstellungen: 8., 12. und 13. Dezember
Theaterhaus Graz
Kaiser-Franz-Josef Kai 50, 8010 Graz
Karten unter: karten@fredrikjanhofmann.com