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Saturday Night Fever

Foto: kurtpinter.com

Die Seebühne Mörbisch wird 2025 zur großen Disco: Der Vorverkauf läuft auf Hochtouren und es mussten bereits drei Zusatztermine angesetzt werden. Wir sprachen mit dem Intendanten der Seefestspiele Mörbisch Alfons Haider über die kommende Saison.

Interview: Stefan Zavernik

Haben Sie mit einem derartigen Ansturm gerechnet? Und was bedeutet dieser Erfolg für die Seefestspiele Mörbisch?

Wir haben durchaus mit einem Ansturm gerechnet, weil natürlich durch die Musik der Bee Gees und der Tatsache, dass der Film ein Welterfolg war und sein Hauptdarsteller John Travolta nach wie vor ein Hollywood-Megastar ist, eine große Bekanntheit gegeben ist. Die Erinnerung an Saturday Night Fever ist in Wirklichkeit durch diese Faktoren nie wirklich verebbt. Die gegenwärtig große Nachfrage schließt an die Erfolge der vergangenen Mörbisch-Produktionen Mamma Mia! und My Fair Lady an und lässt so die Vermutung zu, dass unser Bestreben, jedes Jahr ein anderes Musicalgenre zu bieten, beim Publikum gut ankommt.

Welche Herausforderungen bringt es mit sich, die Energie und das Flair der 70er-Jahre-Discowelle auf Mörbisch zu übertragen?

Für Bühnenbildner Walter Vogelweider ist es tatsächlich eine große Herausforderung, eine riesige Open-Air-Disco auf die Bühne zu stellen. Vielleicht erinnern Sie sich an den legendären Discoboden aus dem Film, auf dem Travolta seine Tanzleistungen vollbracht hat. Diesen wird es in einer Größe von etwa 60 m² neben einer großen Discomuschel auch bei uns in Mörbisch geben. Aber nicht nur die Optik ist wichtig, auch die Tonanlage wird für diesen speziellen Discosound adap­tiert.

Welche Botschaft soll die Inszenierung dieses Klassikers vermitteln?

Ein Thema für Jugendliche in den 1970ern unterscheidet sich wahrscheinlich nicht groß von einer Herausforderung, die Jugendliche von heute haben: Wenn man nichts zu tun hat, keine Aufgabe hat, braucht es nicht viel und das Leben beginnt einem zu entgleiten. Man kommt vielleicht auf Ideen, die für einen selbst nicht förderlich sind. Die Inszenierung soll aber auch zeigen, dass es wichtig ist, darauf zu achten, dass junge Menschen nicht nur eine Ausbildung und Perspektiven brauchen, sondern auch ein Zuhause, in dem sie auf das Leben vorbereitet werden. Im Endeffekt soll vermittelt werden: Wenn man ganz fest an eine, an seine Sache glaubt und an deren Erfüllung arbeitet, wird man sie auch erreichen.

Die Bee-Gees-Hits wie „Stayin’ Alive“ und „Night Fever“ haben eine Generation geprägt und sind zeitlose Klassiker. Wie stellen Sie sicher, dass die Produktion nicht nur Fans von damals, sondern auch ein jüngeres Publikum begeistert?

Es hat sich schon bei Mamma Mia! gezeigt, dass die ältere Generation die Jüngere in die Vorstellung mitgenommen hat. Bei Saturday Night Fever verhält es sich nicht anders. Den Jungen von heute ist die Musik, der spezielle Sound bekannt. Vielleicht ohne zu wissen, dass es sich um Musik der Gruppe The Bee Gees handelt, aber sie sind vertraut damit. Wie vieles innerhalb der Familie weitergegeben wird, so ist es oftmals auch spezielle Musik, die von der Oma an die Enkelin, vom Vater an den Sohn weitergegeben wird.

Foto: kurtpinter.com

Können Sie uns einen Einblick geben, worauf Sie bei der Besetzung besonders achten und welche Anforderungen die Rollen mit sich bringen?

Bei der Besetzung ist eines – wie immer beim Musical – eminent wichtig: Alle Darstellerinnen und Darsteller müssen perfekte Sänger, Tänzer und Darsteller sein. Wobei die Hauptdarstellerinnen und -darsteller eine ganz besondere Tanzausbildung benötigen, um mit den herausfordernden Discomoves mithalten zu können.

Welche Beziehung verbindet Sie persönlich mit der Produktion?

Ich hatte das große Glück, John Travolta im Rahmen eines ORF-Interviews persönlich kennenlernen zu dürfen. Es kam später dann zu einem nochmaligen Treffen und ich habe Travolta jeweils als einen überaus charmanten, freundlichen und aufgeschlossenen Menschen kennengelernt. Seine Erinnerungen an Saturday Night Fever waren damals vor allem die unfassbar herausfordernden Tanzeinlagen, die er als Autodidakt mit einem Choreografen einstudiert hat. Er konnte auf keine spezielle Tanzausbildung zurückgreifen, aber sein junges Alter, Ehrgeiz und jede Menge Tanzblut haben ihn umso grandioser performen lassen. Für Travolta war Saturday Night Fever nicht nur ein Boost für seine Karriere, sondern brachte ihn zur persönlichen Entscheidung, sich den Bereichen Film und Musical zu verschreiben. 

Seefestspiele Mörbisch
Saturday Night Fever – Das Musical
10.7.–16.8.2025
www.seefestspiele-moerbisch.at