Così fan tutte – Mozarts Dramma giocoso – ist an der Oper Graz unter der musikalischen Leitung von Dinis Sousa zu sehen.
Zwei junge Paare führen ein scheinbar perfektes Leben, als sei es einem Lifestyle-Magazin entsprungen. Doch eine gewagte Wette stellt das Liebesglück auf eine harte Bewährungsprobe. Die beiden Paare, Fiordiligi und Gu-glielmo sowie Dorabella und Ferrando, sind verliebt und blicken in eine frohe gemeinsame Zukunft. Nichts scheint dem Glück im Wege zu stehen oder es gar zu trüben. Doch plötzlich tritt Don Alfonso, ein Freund der Paare, mit einer gewagten Behauptung auf, die er gegenüber den Männern äußert: Keine Frau könne treu sein. Guglielmo und Ferrando sind empört, lassen sich aber leichtfertig darauf ein, den Gegenbeweis anzutreten. Mit einer Finte führen sie ihre Partnerinnen aufs Glatteis und stellen sie auf eine Treueprobe, die schnell außer Kontrolle gerät. Die Erkenntnisse, die alle Teilnehmer*innen des Experiments nun gewinnen, sind trotz des vordergründigen Happy Ends unumkehrbar.
Mit Così fan tutte schöpfen Mozart und sein Librettist Lorenzo Da Ponte aus dem zutiefst Menschlichen. Es geht um Liebe, Treue, Vertrauen, Verrat und Verletzung – Themen, die nie altern und uns heute genauso empfindlich betreffen, wie es bei der Uraufführung im Jänner 1790 der Fall war. Regisseurin Barbara-David Brüesch, Künstlerische Leiterin der Sparte Schauspiel am Konzert und Theater St. Gallen, überträgt das Experiment am offenen Herzen ins Heute – ein Zugang, der sich aufgrund der Zeitlosigkeit der verhandelten Themen nahezu aufdrängt. Mozart komponierte für diese Oper eine Musik, die das Herz direkt zu erreichen und die wahren Emotionen der Figuren hinter ihrer Fassade zu entdecken vermag.
Die musikalische Leitung des Mozart’schen Meisterwerks an der Oper Graz obliegt Dinis Sousa, der einem breiten Publikum durch sein spontanes Einspringen für John Eliot Gardiner bei den Salzburger Festspielen 2023 bekannt wurde. Sousa ist einer der führenden Dirigenten seiner Generation. Er ist u. a. Chefdirigent der Royal Northern Sinfonia und ist künstlerisch eng mit dem Monteverdi Choir and Orchestra verbunden. Mit großer musikalischer Feinsinnigkeit konzentriert er sich darauf, all jene emotionalen Facetten aus der filigran gewebten Partitur herauszuarbeiten, die der Komponist als Seelenstudie unter die Aussage der Worte gelegt hat.
Premiere: 1.3.2025, Oper Graz
