Sabine Pelzmanns Bronzearbeiten und Gedichte, die ihre Werke begleiten, thematisieren stets den Wandel. Zu sehen in der Ausstellung „Skulpturale Lebensbilder“ im Steirischen Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur in Groß St. Florian.
Die Bildhauerin Sabine Pelzmann beschreibt ihren schöpferischen Prozess „als ein sinnlich-kinästhetisches Tun“, in dem sie zunächst eine „Leib-Sensation“ wahrnimmt, „eine kaum fassbare innere Empfindung, die als Keim für das Werdende dient.“ Dieser Prozess läuft unabhängig von ihrem bewussten Willen ab und zeigt Parallelen zur Phänomenologie, insbesondere Merleau-Pontys Konzept des vorbewussten Wahrnehmens, wie die Künstlerin erklärt. Der Schaffensprozess wird so zur Resonanz zwischen ihrem Inneren und der Außenwelt, wobei unbewusste Impulse und flüchtige Wahrnehmungen die Formung leiten. Die finale Gestalt entsteht in einem eruptiven Akt, bei dem Pelzmann ihre inneren Empfindungen in materielle Form übersetzt.

Skulptur trifft Text
Schlussendlich wird das Werk durch eine Namensgebung finalisiert, die den Schaffensprozess abrundet. Doch der Titel ist nicht der einzige textliche Aspekt einer Arbeit, denn die Künstlerin und Autorin begleitet viele ihrer Werke mit literarischen Äußerungen, sodass sich Wort und Werk erklärend verstärken. „Dieser gesamte Prozess des inneren Werdens und auch des In- Resonanz-Tretens mit der Plastik im Namens-Werdungs-Zeitraum erlebe ich als meinen eigentlichen künstlerischen Prozess“, so die 1966 in Klagenfurt geborene Künstlerin, die seit ihrem 25. Lebensjahr in Graz lebt, eine bildnerische Ausbildung bei Christian Koller (Wotruba-Schüler an der Akademie der bildenden Künste in Wien) absolvierte und auch das Wimbledon College of Arts in London besuchte. Pelzmanns Bronzearbeiten und Gedichte thematisieren stets den Wandel, Bewegung und Begegnung – zu sehen in der Schau Skulpturale Lebensbilder.

Eröffnung: 22.3., 14 Uhr
Zu sehen bis 4.5. (Di–So, 10–17 Uhr)
Steirisches Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur
Marktstraße 1, 8522 Groß St. Florian
www.feuerwehrmuseum.at