Start Featureshome Es gibt allerdings Unaussprechliches

Es gibt allerdings Unaussprechliches

Ausstellungsansicht „Es gibt allerdings Unaussprechliches. Der Maler Wolfgang Hollegha“, 2025 in der Neuen Galerie Graz Foto: UMJ/J.J.Kucek

Mit Wolfgang Hollegha zeigt die Neue Galerie Graz einen österreichischen Maler, der ein koloristisches Werk von internationaler Dimension geschaffen hat.

Als der damals 30-jährige Wolfgang Hollegha 1959 auf Einladung von Clement Greenberg, den man als wesentlichen Sprecher der damaligen Avantgarde ansehen kann, nach New York kam, waren die ersten Stürme des „Abstrakten Expressionismus“, den man in Europa mit dem „Informel“ gleichsetzte, im Abklingen. Greenbergs Engagement für Hollegha ist deshalb so bemerkenswert, als es das einzige Mal war, dass ein so bedeutender Vertreter des New Yorker Kunstbetriebes derart an einem österreichischen Künstler interessiert war und ihn ins amerikanische Kunstgeschehen integrieren wollte. So fand sich Hollegha in den USA auf Augenhöhe mit den dortigen Entwicklungen und zeigte in Einzel- und Gruppenausstellungen seine Großformate.

Wolfgang Hollegha, Ohne Titel, 1961
UMJ/N. Lackner, Dauerleihgabe Helmut Suschnigg

A Star is born 

Kurz Zeit später, 1961, wurde Wolfgang Hollegha als einzigem Europäer einer der „Carnegie International Awards“ zugesprochen. Ein Jahr danach kaufte er sich nördlich von Graz am Rechberg einen Bauernhof, wohin er sich zurückzog. Jedoch war der Umzug dorthin kein Rückzug, denn vielmehr war es die Abgeschiedenheit, die ihn konsequent seinen Weg weitergehen ließ. Er blieb der einzige österreichische Maler seiner Generation, der in Fortsetzung des US-amerikanischen Malers Morris Louis mit Schüttungen auf eine am Boden liegende Leinwand arbeitete. Seine Malerei basierte stets auf dem Gegenständlichen. Grundlage der Gemälde waren Zeichnungen von Objekten, oft von kleinen Dingen wie Wurzeln oder kombinierten Fundstücken, die er dann in ein System aus Farbflecken verwandelte.

Wolfgang Hollegha
Foto Markus Thums Atelier

Werkschau 2025

Wolfgang Hollegha verstarb im Dezember 2023. Letzte Pläne betrafen eine Ausstellung, die in der Neuen Galerie stattfinden hätte sollen. Neue und nie bzw. kaum gesehene Bilder und Zeichnungen sollten gezeigt werden. Es kam jedoch nicht mehr zu neuen Gemälden, wohl aber entstanden neue Zeichnungen. Unter dem Ausstellungstitel Es gibt allerdings Unaussprechliches zeigt die Neue Galerie Graz – kuratiert von Günther Holler-Schuster – bislang unveröffentlichte Werke aus all seinen Perioden sowie späte Arbeiten Holleghas, die nach seiner letzten großen Ausstellung im Jahr 2015 entstanden sind.           

Wolfgang Hollegha, Ohne Titel, 1982

Zu sehen bis 2.11.2025
Neue Galerie Graz
Joanneumsviertel, 8010 Graz

www.neuegaleriegraz.at