Eine Ausstellung in der Neuen Galerie Graz zeigt das vielschichtige Schaffen von Gerhard Rühm – einem Polyartisten.
Gerhard Rühm feierte Anfang des Jahres seinen 95. Geburtstag. Der in Wien geborene Poet, Dramatiker, Zeichner, Maler, Collagist, Konzeptualist, Performer, Komponist, Musiker und Interpret seiner eigenen Werke ist eine der letzten lebenden Legenden der österreichischen Nachkriegsavantgarde. Zehn Jahre nach seiner ersten Retrospektive im BRUSEUM blickt die Ausstellung noch immer jetzt in der Neuen Galerie Graz, die das Werk des Künstlers durch die Jahrzehnte hindurch kontinuierlich gesammelt hat, abermals auf sein vielschichtiges Schaffen. Ein Leben lang hat Rühm die Grenzen der traditionellen Kunstgattungen beständig erweitert und neue poetische Verfahrensweisen erkundet. Ob er Sprache als Musik komponiert, Worte als Bilder collagiert oder Schrift als Zeichnung auf die Zerreißprobe stellt, nie hat er gängige Erwartungshaltungen erfüllt oder sich mit klassischen Konventionen abgefunden. Er hat die Sprache als Material aus ihren Begriffszusammenhängen gelöst und ihr neue Ausdrucksqualitäten verliehen. Hat das melodische Potenzial der Zeichnung ausgelotet und mit Bildern Musik komponiert. Hat Musik, Literatur und bildende Kunst zu einer Synthese verschmolzen, die auf diese Weise in der modernen Kunstgeschichte bislang nicht existierte.
Zu sehen bis 5.10.2025
Neue Galerie Graz
Joanneumsviertel, 8010 Graz
www.neuegaleriegraz.at