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Kulturjahrprojekte online

digital shadows Foto: pixabay.com

Mit drei Projekten wirkt das Kulturjahr 2020 auch in den Wochen des aktuellen Lockdowns weiter. Es handelt sich dabei um Arbeiten, die vorwiegend für den virtuellen Raum entwickelt wurden.

Text: Stefan Zavernik

Wie eine lebenswerte Zukunft aussehen könnte, ist Ansichtssache. Schnell einig wird man sich hingegen, wie eine Welt niemals aussehen darf. Der Künstler The Quit Now (Georg Hartwig) hat Schreckensszenarien einer nicht wünschenswerten Zukunft in einer aufwendig programmierten App erlebbar gemacht. Grazerinnen und Grazer blicken dabei durch ihr Smartphone wie durch eine dystopische Linse in das düstere Graz einer hoffentlich niemals real werdenden Zukunftsfantasie. Insgesamt 17 Plätze sind mit der App verbunden. Wer die App einmal genutzt hat, wird womöglich auch das heutige Graz mit neuen Augen sehen.

„Digital Shadows“

Neben Georg Hartwigs App Dysoptimal ist auch das Projekt Digital Shadows unkompliziert übers Smartphone zu erleben. Dieses will den kritischen Geist der Grazer Bürgerinnen und Bürger wecken. Das Erleben einer dystopischen Welt wie in George Orwells 1984 soll junge und erwachsene Menschen wachrütteln, indem Zusammenhänge zwischen persönlichem Verhalten in der digitalen Welt, Gesellschaftspolitik und Menschenrechten lebensnah vermittelt werden. Die ursprünglich geplanten Theateraufführungen mussten aufgrund der Covid-19-Schutzmaßnahmen abgesagt werden, stattdessen wurde mithilfe der App Actionbound ein Online-Spiel entwickelt. Anhand historischer und aktuell relevanter Grazer Schauplätze spielt man sich in etwa zwei Stunden durch eine Welt, in der eine künstliche Intelligenz an der Macht ist und die österreichische Bevölkerung zu einem komplett transparenten Verhalten zwingt. Digital Shadows ist ein Kooperationsprojekt der Caritas Akademie, der HLW für Sozialmanagement, des Centrums für Jüdische Studien Graz und der Cryptoparty Graz.

„City of Collaboration“

Hinter dem Projekt „City of Collaboration“ steht die Frage, wie solidarisch man wirtschaften kann. Es geht um Nachhaltigkeit und die Vorteile kollaborativer Ökonomien. Man ist von einem überzeugt: Je solidarischer eine Ökonomie angelegt ist, desto krisensicherer, gerechter und lebensfreundlicher gestaltet sich die hinter ihr stehende Gesellschaft. Denn der Kern jeder solidarischen Ökonomie ist Demokratie. Im Rahmen des Forschungsprojektes soll ein Transformationsguide mit Handlungsempfehlungen für die Stadt Graz entstehen, um konkrete Möglichkeiten aufzuzeigen, unsere Stadt positiv weiterzuentwickeln. Dazu zählt auch eine Ausstellung zum Projektthema sowie eine Website mit Blog. Für 2021 soll eine überregionale Messe für kollaborative Ökonomien in Graz verwirklicht werden. Die Ausstellung war ursprünglich als Wanderausstellung angelegt, die über Poster an unterschiedlichsten Orten zu sehen sein sollte. Nun wurde sie aufgrund der Coronakrise als Online-Ausstellung neu gedacht und ist damit jederzeit, rund um die Uhr, unkompliziert zu besuchen.

City of Collaboration

Weitere Infos zu den einzelnen Projekten und Downloadmöglichkeiten:

www.cityofcollaboration.org

www.dystoptimal.com

www.caritasakademie.at/weitere-angebote/digital-shadows/