Ein feministisch interpretierter Heimatbegriff wird heuer im Sommer auf Schloss Lind präsentiert. Ebenfalls neu im ANDEREN heimatmuseum sind mehrere Galerien und ein angepasstes Bühnenkonzept.
Text: Lydia Bißmann
Nach einem herausfordernden, aufregenden und auch sehr fruchtbaren Jahr startet das Schloss Lind mit dem ANDEREN heimatmuseum sehr motiviert in eine neue Saison. Die Verleihung des Steirischen Volkskulturpreises 2020 hat für Inspiration und neuen Schwung gesorgt. Britta Sievers und Andreas Staudinger haben für 2021 ein noch ambitionierteres Programm entwickelt, dessen Schwerpunkte „natürlich?“ in der neuen Glashaus-Galerie und feministische „Heimatkunst“ („heimat, die; weiblich“) in der Foto-, der Turm- und der Saustallgalerie sein werden. Aufgrund der Erfahrungen mit der Pandemie im Vorjahr wurde eine eigene Corona-Stage entwickelt. Hier können Konzerte auch bei Schlechtwetter auf der Heubodenbühne stattfinden. Zusätzlich zu den schon bestehenden Galerien im Schlossgebäude wurden vier neue Ausstellungsorte (die Saustallgalerie, die Brechstadlgalerie, die Glashausgalerie und die Turmgalerie) geschaffen, die für das Publikum frei zugänglich sind.
Zusammen mit der Public-Archaeology-Galerie in den Kasematten können Gäste nun das neu gestaltete Areal des Parks in einer Kreiswanderung um das Schloss herum kennenlernen. Der Park selber befindet sich in der zweiten Entwicklungsphase und wird seit einigen Jahren langsam in ein „Zoemeterium der Dinge“ transformiert, in dem nicht nur Pflanzen, sondern auch nicht mehr gebrauchte Alltagsgegenstände in Würde altern dürfen. Das Musik- und Literaturprogramm umfasst dieses Jahr Lesungen von Maja Haderlap, Bruno Schernhammer, Isabella Krainer und Andreas Staudinger, der sein neues Buch Wehglück Alpen präsentiert. Eine szenische Lesung als Uraufführung und Weltmusik- und Jazz-Konzerte machen das Programm komplett. Falls die Pandemie es zulässt, geht das von Andreas Staudinger und dem ANDEREN heimatmuseum entwickelte Festival STUBENrein mit Unterstützung des steirischen herbst in sein sechstes Jahr. Das ANDERE heimatmuseum trägt dazu die Video-Großraum-Performance natürLICHT im Areal von Schloss Lind bei.
Das ANDERE heimatmuseum
Schloss Lind, 8820 St. Marein, Neumarkt
Öffnungszeiten: 8.5.–31.10.21, Museumsbesuch nur gegen telefonische Voranmeldung, Tel.: 0358 3091
www.schlosslind.at
Sonderausstellungen
Fotogalerie Schloss Lind:
heimat, die; weiblich
Ina Loitzl, Vernissage: 8.5., 18 Uhr
Sigrid Friedmann, Ulrich Kaufmann, Fotos, Videos, Installationen, 16.7., 19 Uhr
Glashausgalerie, Park
natürlich?
Simon Goritschnig, Vernissage 8.5., 18 Uhr;
Michael Bachhofer, Vernissage 16.7., 20 Uhr; Zweintopf, Vernissage 18.9., 20 Uhr
Turmgalerie, Schloss Lind
Gridchen Pliessnig, Installationen
Vernissage: 8.5., 18 Uhr
Saustallgalerie
Edith Payer, Aramis, Vernissage: 8.5., 18 Uhr
Performance-Raum
Martha Laschkolnig & Marie Lenoble
Vernissage 8.5., 18 Uhr
Archäologiegalerie
art & archeology, (keine neue Ausstellung), 8.5., 18 Uhr
Gedenkgalerie
Uli Vonbank-Schedler, „Verwobene Geschichte“
Installation, 8.5., 18 Uhr
Schlosspark
„Zoemeterium der Dinge”. Erich Pammer u. a., Installationen, Neupflanzungen
Vernissage: 8.5., 18 Uhr
Konzerte
Manjana und die Elektroband, 8.5., 19 Uhr
Franziska Hatz, Ritchie Winkler, 21.5., 20 Uhr
Bakanics Trio Infernal, 25.6., 20 Uhr
Wolfgang Puschnig, Mamadou Diabate & John Sass, 16.7., 20 Uhr
Mareiner Brass, Picknick-Konzert, 1.8., 10 Uhr
Jazz-Night mit Yah Jazz Club und Ulli Prieler & Friends, 13.8., 20 Uhr
Lesungen
Maja Haderlap: „Engel des Vergessens“, 8.5., 19 Uhr
Bruno Schernhammer: „Und alle winkten“, in Kooperation mit dem Mauthausenkomitee, 21.5., 20 Uhr
Andreas Staudinger: „Wehglück Alpen“, Buchpräsentation, 25.6., 20 Uhr
Isabella Krainer, Minilesung, Schlosspark, 1.8., 10 Uhr
Vitus-Theater, szenische Lesung, Uraufführung von „Seitenwechsel“ von Waltraud Promberger, 11.6.20 Uhr
Festival STUBENrein
natürLICHT, Light- und Videogroßperformance im Areal von Schloss Lind mit Ada Kobusiewicz, Hanno Kautz, Gridchen Pliessnig, Martin Schinagl, Sigrid Friedmann, Ulrich Kaufmann u. a.. Soundinstallation: Klaus Karlbauer, Konzept, Inszenierung: Andreas Staudinger. Unterstützt von steirischer herbst und Festival STUBENrein 2021.
Mögliche Terminveränderungen aufgrund der Pandemie unter www.schlosslind.at beachten